Eine Seefahrt die ist oft lustig und meistens auch teuer. Nicht jedoch für die Ratsbmitglieder und Verwaltungsangestellten aus Emden. Sie lassen andere bezahlen.
Emden Rund 22 Mitglieder von Rat und Verwaltung in Emden gehen nächste Woche auf Kreuzfahrt. Sie besteigen die neue Fähre Emden-Kristiansand und besuchen die norwegische Stadt. Weil die Stadt die wesentlichen Kosten bezahlt, war schnell von einer „Lustreise auf Steuerzahlerkosten“ die Rede. Emden hatte seinen neuen kleinen Skandal.
Auch, wenn die Stadt sich beeilte zu sagen, dass nur Fahrt und Kabine aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden, war die Empörung in Emden groß.
Ein Blick ins Buchungsportal der Fähre zeigt: Der billigste Trip hin und zurück nach Kristiansand kostet rund 600 Euro (Fahrpreis plus Innenkabine) pro Person, also rund 13000 Euro insgesamt. Für das Essen müssen die Ratsmitglieder und Verwaltungsangestellten selbst aufkommen. Immerhin.
Zwei Positionen: Wilke Held, Ratsherr für die CDU, fordert, dass der Fährtourismus weiter gefördert werden solle, dass man einen Blick über den Tellerrand wagen solle und gute Ideen für Emden auf dem Weg nach Norwegen besprechen könne. Warum dies 22 Politiker und Angestellte ausgerechnet auf einer teuren Kreuzfahrt machen müssen, sagt er nicht.
Die GfE sieht es völlig anders. Fraktionschef Jochen Eichhorn nimmt zwar auch an der Reise teil, bezahlt aber nach Aussage eines GfE-Sprechers alles selbst. Geld für die Fahrt für die Ratsmitglieder jetzt auszugeben, „wo es überall klemmt und man schon mit kleinen Beträgen helfen kann“, bereite nur der „Politikverdrossenheit“ den Boden., sagt Michael Martens.
Ziel der Reise ist es, so schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung, die „wirtschaftliche Entwicklung sowie insbesondere die touristische Bindung zwischen den beiden Städten weiter aufzubauen und zu vertiefen“. Im Juni hatte es einen ersten Besuch einer Delegation des interkommunalen Rates Setesdal aus Südnorwegen gegeben.
Die Delegation aus Emden wird nach der Ankunft durch den stellvertretenden Bürgermeister von Kristiansand, dem Leiter der Abteilung Wirtschaftsentwicklung und internationalen Beziehungen, der Geschäftsführerin des Tourismusverbunds für Südnorwegen sowie Ratsmitgliedern aus Kristiansand zu einem gemeinsamen Austausch empfangen.