Sterben die kleinen Volksfeste aus?

Von Hauke Eilers-Buchta

Sterben die kleinen Volksfeste aus?

Marienhafe War es das für den Herbstmarkt in Marienhafe? Eine Frage, die man sich durchaus stellen darf, nachdem die Veranstaltung jüngst zum zweiten Mal in Folge von den Veranstaltern abgesagt wurde. Kein buntes Treiben also rund um den Marktplatz, keine Berlinerbuden und Zuckerwatte, keine Karussells, kein Dosenwerfen.

Wie die Samtgemeinde Brookmerland per Pressemitteilung bekannt gibt, sei die „sehr niedrige Bewerberzahl der Schausteller“ der Grund für die relativ kurzfristige Absage. Auch im vergangenen Jahr war dies bereits der Fall, sodass der Herbstmarkt nun zum zweiten Mal in Folge ausfällt. Ob es für die Veranstaltung, die in den letzten Jahren mit einem verkaufsoffenen Sonntag in Marienhafe einherging, überhaupt noch eine Zukunft geben wird, ist fraglich. Und das, obwohl der Marienhafer Herbstmarkt eine lange Geschichte hat und erstmalig im Jahr 1605 urkundliche Erwähnung fand.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es seitens des Ordnungsamts der Samtgemeinde Brookmerland geheißen, dass man den Markt nur durchführen könne, wenn sich in Zukunft wieder genügend Schausteller beteiligen würden. Andernfalls, hieß es damals, „müsste man sich eingestehen, dass es nicht mehr funktioniert“.

Die Probleme des Herbstmarktes dürften vor allem an der größeren Konkurrenz liegen, die es zu dieser Zeit gibt. Andere Veranstaltungen wie das Emder Schützenfest oder der Herbstmarkt in Bockhorn sind größer und für die Schausteller somit in vielen Fällen attraktiver.

Somit besteht durchaus die Möglichkeit, dass die kleineren Märkte in der Region in Zukunft nicht mehr stattfinden werden. Schlichtweg, weil die Schausteller fernbleiben und stattdessen die größeren Feste und Veranstaltungen in ihrer Jahresplanung berücksichtigen. Zudem, heißt es seitens der Schausteller, habe auch ihre Berufsgruppe mit einem starken Personalmangel zu kämpfen, sodass man nicht alle anstehenden Märkte besetzen könne. Dazu käme weiterhin der Umstand, dass viele Betriebe in der Corona-Hochphase aufgegeben hätten und es somit nun viele Feste für weniger Schausteller gebe, zum Teil würden Anfragen dabei auch aus anderen Bundesländern kommen. Es ist nur verständlich, dass sich die Schausteller dann für Märkte entscheiden, die am Ende ein größeres Plus in der Kasse hinterlassen.