Strandhotel Kurhaus auf Juist ist zahlungsunfähig
Das Traditionshaus Strandhotel Kurhaus auf Juist ist in die Insolvenz gerutscht. Ziel des Verfahrens soll es jedoch sein, den Betrieb wieder auf finanziell sichere Beine zu stellen. Der Betrieb läuft weiter.
Ist in die Insolvenz gerutscht: Das Kurhaus Strandhotel auf Juist.
Juist Noch im Juli vergangenen Jahres hatte Mehmet-Serkan Yedikule große Pläne mit dem Standhotel auf Juist. Er wolle bald das erste Fünf-Sterne-Hotel auf einer ostfriesischen Insel haben. Bisher hat das Strandhotel vier Sterne. Doch aus dem Plan wird wohl erstmal nichts: In dieser Woche ist das Strandhotel in die Insolvenz gerutscht, die AME Beteiligungs- und Beratungs-GmbH als Eigentümerin ist zahlungsunfähig. Der vom Amtsgericht Aurich bestellte Invsolvenzverwalter Dr. Christian Kaufmann betont in einer Mitteilung: „Der Geschäftsbetrieb geht weiter. Das Hotel ist wie gewohnt geöffnet.“
Das Hotel soll erhalten werden
Das ist eine wichtige Nachricht für alle Gäste, die bereits ihren Urlaub in der bald beginnenden Saison gebucht haben. Und auch für die Insel. Ziel der Insolvenz ist es, das Kurhotel zu erhalten.
Der Grund für den Insolvenzantrag seien Liquiditätsschwierigkeiten; es sei nicht mehr möglich gewesen, den Betrieb kostendeckend aufrechtzuerhalten. Zurzeit beschäftigt die GmbH 45 Arbeitskräfte in dem Hotel direkt am Strand. In der Saison sind es 20 mehr. Schnellstmöglich werde Kaufmann auch eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege leiten. Das sogenannte Insolvenzgeld sichert die Gehälter der Beschäftigten für die Dauer von drei Monaten.
Mitarbeiter wurden informiert
„Wir haben die Mitarbeiter bereits über den aktuellen Stand informiert. Außerdem führen wir derzeit Gespräche mit wichtigen Geschäftspartnern. Alle Beteiligten sind bemüht, eine Zukunftsperspektive für das Strandhotel zu erarbeiten. Das Hotel und das Restaurant sind deutschlandweit sehr bekannt und beliebt“, resümiert Dr. Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalt GmbH. Das Hotel befinde sich in einzigartiger Lage direkt am Strand an der Nordsee. Die Architektur spiegele einen spektakulären Bau im Stil der Grand-Hotels des 19. Jahrhunderts wider.
Offen ist derzeit noch, ob eine Diskussion mit dem Juister Gemeinderat und die allgemeinen Gegebenheiten auf der Insel ihren Beitrag zur Insolvenz geleistet haben. So wollte Geschäftsführer Yedikule im Loog Wohnungen für seine Mitarbeiter errichten. Doch die Gemeinde Juist legte ihm Steine in den Weg, das Projekt wurde als „zu wuchtig“ für den Ort empfunden. Er kritisierte auch die Preise auf der Insel. Für das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Spedition Munier müsse er mit bis zu acht Millionen Euro rechnen. Das seien die teuersten Mitarbeiterunterkünfte, die ihm je untergekommen seien.
Rückfragen von Gästen beantwortet das Team des Hotels unter der Mail-Adrese reservierung@strandhotel-juist.de