Süderneuland greift nach dem Finalticket
„Das ist ein Bonusspiel. Wir haben nichts zu verlieren“, betont SSV-Trainer Bernd Janssen vor der großen Aufgabe der Süderneulander um Kapitän Sven Fischer gegen Großefehn. Foto: Ute Bruns
Süderneuland Die erste Teilnahme am Ostfriesland-Cup läuft für den Süderneulander SV wie gemalt: Durch das 4:3 nach Elfmeterschießen (1:1) beim Bezirksliga-Aufsteiger TuS Holtriem und das 4:2 beim Klassenkonkurrenten Holter SV hat der SSV Geschichte geschrieben und ist als erster Fußball-Ostfrieslandligist überhaupt ins Halbfinale des attraktiven Turniers eingezogen. Damit gehören die Süderneulander bereits zu den besten vier Mannschaften des lukrativen Wettbewerbs. Am Mittwoch um 19.30 Uhr kämpfen sie um den ganz großen Coup: Vor heimischem Publikum spielt der SSV gegen den Bezirksligisten SV Großefehn um den Einzug in das Cup-Finale am Sonnabend.
Wenn nach 90 Minuten noch kein Sieger gefunden wurde, erfolgt zunächst eine Verlängerung. Die Platzherren, die sich über ihr Heimrecht im Ostfriesland-Cup freuen, kämpfen um eine Überraschung: „Die Rollen sind klar verteilt. Wir sind gegen eine Top-Mannschaft aus der Bezirksliga mit Ambitionen krasser Außenseiter. Aber es ist ja das Schöne am Fußball, dass der über sich hinauswachsen kann“, sagt SSV-Trainer Bernd Janssen. Klar ist für ihn: „Wir haben uns das Halbfinale verdient und wollen es genießen. Das ist eine Riesenchance für uns. Für den Verein ist es schön, sich ostfrieslandweit präsentieren zu können.“ Bis zu zehn Spieler könnten ins Aufgebot der Platzherren zurückkehren, darunter Lukas Böckmann und Bent Campen.
Die Schwere der Aufgabe ist ihnen bewusst: Der SV Großefehn zog ohne Gegentor mit jeweils 3:0 gegen TuRa Westrhauderfehn und den VfL Germania Leer ins Halbfinale ein. Beim Landesliga-Aufsteiger, der erst zwei Tage zuvor 2:4 gegen GVO Oldenburg verloren hatte, markierte Tom Böhling, 16-facher Torschütze der Vorsaison, alle drei Treffer. „Der Fehntjer Kader um Holger Wulff ist sehr gut besetzt“, lobt Janssen und schiebt im gleichen Atemzug hinterher: „Aber wir haben ein Heimspiel und im Fußball ist alles möglich.“
Eine ganz bittere Pille: In Holte verletzte Marten Herlyn sich schwer am linken Knie. Der 21-jährige Süderneulander soll am Mittwoch in Hamburg operiert werden. Unter anderem sind vorderes Kreuzband und Außenband gerissen. Janssen: „Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er schnell wieder bei uns ist.“ bup