Tatsächlich Kakaobutter? Was so alles im Schokohasen steckt
Süßer Blick, süßer Geschmack: Schokohasen sind zu Ostern eine beliebte Schlemmerei. Foto: dpa
Aurich Ostern ohne Schokohasen? Kaum vorstellbar. In glänzende Folie gehüllt, lächeln sie aus jedem Supermarktregal – doch was auf der Verpackung hübsch aussieht, ist im Inneren nicht immer hochwertig. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat die Zutatenlisten von fünf bekannten Marken unter die Lupe genommen: kinder, Lindt, Merci, Milka und Riegelein. Das Ergebnis: Viel Zucker, wenig Kakao – und bei edlen Zutaten wie Kakaobutter wird gerne gespart.
„Je mehr Kakaobutter ein Hase enthält, desto hochwertiger ist die Schokolade“, erklärt Mareke Eilers von der Verbraucherzentrale in Aurich. Doch nicht alle Hersteller setzen auf die teurere Zutat. So greifen etwa Merci und Milka zu Butterreinfett, das die wertvolle Kakaobutter teilweise ersetzt – ein Trick, um Produktionskosten zu senken.
Auch beim Einsatz von Emulgatoren wird getrickst. Während Kakaobutter eigentlich für eine natürliche Cremigkeit sorgt, setzen alle untersuchten Hersteller auf Sojalecithin (E 322), um die Masse geschmeidig zu halten. Milka geht noch einen Schritt weiter und verwendet zusätzlich E 476, ein Stabilisator, der die Fließeigenschaften der Schokolade verbessert – ein weiteres Indiz für sparsame Rezepturen.
Ein genauer Blick lohnt sich auch beim Thema Aroma. Zwei der fünf Marken – Merci und Riegelein – verwenden echten Vanilleextrakt, was für Qualität spricht. Bei kinder, Lindt und Milka hingegen findet sich lediglich Vanillin oder der vage Begriff „Aroma“ auf der Liste. Letzterer lässt nicht erkennen, ob es sich um natürliche oder künstliche Zusätze handelt – die Bezeichnung spricht jedoch in der Regel für eine synthetische Variante.
Ein typischer Schokohase aus Vollmilch besteht hauptsächlich aus Zucker, Kakaobutter, Milchpulver und einem vergleichsweise geringen Anteil Kakao. Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die Wert auf Qualität legen, rät Eilers: „Je kürzer die Zutatenliste und je verständlicher die Angaben, desto besser.“ Wer also nicht nur dem niedlichsten Hasen im Regal erliegen will, sollte auch einmal auf die Rückseite der Verpackung schauen – dort, wo die Wahrheit oft in kleinen Buchstaben steht.