Mirjana Culibrk (v. l.) und Astrid Willamowski nehmen das Bild „Teetied“ von Monika Kramer entgegen. Foto: Joel Gielsdorf
Norden Das Ostfriesische Teemuseum in Norden ist um ein künstlerisches Werk reicher. Es erhielt vor Kurzem das Gemälde „Teetied“ des Malers Heinz Kramer. Geschenkt hat es dem Museum Monika Kramer, die Tochter des 2009 verstorbenen Künstlers. Sie hat über 400 Werke von ihrem Vater geerbt. In ihrem privaten Besitz verbleibt nur eine Kohlezeichnung, wie sie bei der feierlichen Übergabe erklärt. Den Rest schenkte sie jeweils den Einrichtungen, die mit dem jeweiligen Motiv in Verbindung stehen. Ihr sei es wichtig, dass die Bilder der Öffentlichkeit zugänglich bleiben, erklärte Kramer bei der Übergabe. Eine große Ausstellung mit Werken ihres Vaters fand bereits 2019 in der Cloppenburger Kunsthalle statt. Und auch nach Hinte, dem Geburtsort von Heinz Kramer, wurden einige Bilder gegeben. Das Heimatmuseum nahm diese dankend entgegen.
Verbunden fühlt sich Monika Kramer mit Norden bereits länger. Regelmäßig hilft sie bei der Organisation der Gezeitenkonzerte. So brachte die gebürtige Schweizerin ihren Lieblingsmusiker Maurice Steger nach Ostfriesland. Und auch im Ostfriesischen Teemuseum ist sie schon aktiv gewesen. Mehrere Tassen der Ausstellung stammen aus ihrem Besitz. Der bestehende Kontakt mit dem Museum ließ sie über ihren Nachlass nachdenken und bewegte sie dazu, auch ein Bild an das Teemuseum zu geben, wie sie erklärte. Die Museumsleiterin, Mirjana Culibrk, zeigte sich dankbar für die Schenkung und plant bereits die Aufnahme des Bildes in die dauerhafte Ausstellung.
Heinz Kramer wurde 1919 in Hinte geboren. Bereits im Kindesalter, zwischen sieben und neun Jahren, begann er zu malen. Durch den Zweiten Weltkrieg konnte Kramer keine künstlerische Ausbildung wahrnehmen und brachte sich die Malerei selbst bei. Später zog er nach Cloppenburg, wo er als handwerklicher Maler aktiv war. Viele Gemälde verkaufte er nicht. 1951 wurde durch Heinz Kramer und seine Frau die „Galerie Kramer“ in Cloppenburg gegründet, die bis heute existiert.
Heinz Kramer war Heimatmaler. Seine Bilder stellen stets typische Szenen aus dem alltäglichen Leben dar. So auch das Bild „Teetied“, auf dem die klassische ostfriesische Teezeremonie dargestellt wird. Auch zeichnet sich Kramers Stil durch Fotorealismus aus, wie An-drea Siebert vom Teemuseum feststellt: „Als ich es das erste Mal gesehen hatte, ich musste zwei Mal hingucken. Ich dachte es wäre ein Foto.“ Ziel von Heinz Kramer war es, auch einfache Menschen in die Kunst mit einzubinden indem er ihre Realität nachbildet.jg