Thorsten Schlamann verlässt die Wirtschaftsbetriebe und geht zurück in die alte Heimat

Von Stefan Bergmann

Rund neun Jahre lang hat Thorsten Schlamann als kaufmännischer Geschäftsführer bei den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Norden das Zepter in der Hand gehabt. Jetzt verlässt er das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Eine Entscheidung, die ihm nicht leichtgefallen ist, wie er sagt.

Thorsten Schlamann verlässt die Wirtschaftsbetriebe und geht zurück in die alte Heimat

Auf dem Absprung: Thorsten Schlamann verlässt Norden und geht nach Lingen.

Norden Eigentlich hat Thorsten Schlamann allen Grund zu feiern. Der 46-Jährige ist gerade vom Aufsichtsrat der Stadtwerke Lingen GmbH zum neuen Geschäftsführer ernannt worden. Am 1. Januar 2024 wird er die neue Stelle voraussichtlich antreten. „Ich freue mich darauf“, so Schlamann. Dennoch gibt er mit ein bisschen Wehmut zu: „Ich werde Norden vermissen.“

Rund neun Jahre lang war die Nordseeküste sein Lebensmittelpunkt. Als kaufmännischer Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden schrieb er seine Erfolgsstory. „Trotz Energiewende, Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg behielt er stets einen kühlen Kopf“, lobt der technische Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Norden, Wolfgang Völz, seinen Mitstreiter. Der Kaufmann stecke Schlamann im Blut.

Dabei hätte sein Werdegang auch anders aussehen können. Der Vater des gebürtigen Ochtrupers arbeitete in der Textilindustrie. „Er hatte 50 Jahre lang denselben Arbeitgeber“, erinnert sich Schlamann. Dennoch entschied er sich einen anderen Weg einzuschlagen. Nach der Realschule ging Schlamann als Auszubildender zur Sparkasse. Danach machte er sein Abitur und studierte. Als Diplom-Wirtschaftsjurist kam er schließlich zu den Stadtwerke Steinfurt und später nach Norden. Jetzt zieht es ihn Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH zurück in die Nähe der alten Heimat. „Norden ist für mich ein Zuhause geworden, aber meine Heimat bleibt Ochtrup“, bekennt der Familienmensch. Der Weg nach Lingen sei also keineswegs eine Entscheidung gegen Norden gewesen. „Ich möchte wieder näher bei meiner Familie sein.“

Von Lingen nach Ochtrup ist es nur ein Katzensprung. Dort übernimmt Schlamann die Nachfolge von Ralf Büring. Der bisherige Geschäftsführer der Stadtwerke Lingen hat seinen Vertrag auf eigenen Wunsch vorzeitig gekündigt. Ähnlich wie in Norden steht Schlamann auch in Lingen mit Martin Gall ein technischer Geschäftsführer zur Seite. Ein bisschen Wehmut aber bleibt. „Ich gehe mit dem sprichwörtlichen lachenden und weinenden Auge, die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, gibt er zu. Wolfgang Völz bedauert die Entscheidung seines Kompagnons, äußert aber Verständnis. „Ich wünsche ihm in Lingen alles Gute“, sagt er. Und wenn es ihn einmal wieder nach Norden ziehen sollte, werde er dort mit offenen Armen empfangen.