Umweltminister Christian Meyer besucht die Norden-Frisia und den NLWKN in Norddeich

Von Merlin Klinkeund Heidi Janssen

Auf seiner Sommerreise bringt Umweltminister Meyer dringend erwartete „Geschenke“ mit nach Norddeich.

Umweltminister Christian Meyer besucht die Norden-Frisia und den NLWKN in Norddeich

Der Neubau wurde am Mittwochnachmittag durch Umweltminister Christian Meyer feierlich eröffnet.

Norddeich Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hatte gestern gut zu tun. Zum Auftakt seiner Klimaschutz-Sommerreise absolvierte er vier Termine im Nordwesten. Allein drei davon in Norddeich. Den Anfang machte ein Besuch bei der AG Reederei Norden-Frisia. Dort überreichte Meyer den dringend erwarteten Förderbescheid für eine neue Elektrofähre, die die Reederei gerade in Polen bauen lässt (wir berichteten).

Mit insgesamt 608000 Euro beteiligt sich das Land Niedersachsen an dem Schiffsneubau, mit dem die Reederei ihr Nachhaltigkeitskonzept umsetzen will. Dank Elektro-Antrieb ist der Katamaran klimaschonend unterwegs – ohne CO2-Ausstoß. Den Strom will die Reederei darüber hinaus selbst erzeugen. Dazu müssen noch Genehmigungen für die Stromproduktion über Photovoltaikanlagen und Windkraft und die Verbindung der Ladeinfrastruktur für den E-Kat mit den Photovoltaikanlagen erfolgen. Auch hierbei werde das Land helfen, sicherte der Minister zu.

Nach dem Fototermin bei der Reederei ging es im Hafen von Norddeich einmal ums Eck zur MS „Leysand“. Das Schiff ist ein Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie der Küstenländer-Partnergemeinschaft zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung. Im Falle von Havarien leistet das Schadstoffbekämpfungsschiff eine wichtige Aufgabe. Im Alltag übernimmt die MS „Leysand“ Transportaufgaben in der Versorgung der Küstenschutzbaustellen des NLWKN-Regiebetriebs auf den Inseln.

An Bord der MS „Leysand“

An Bord des Schiffes wurde Meyer von der Direktorin des NLWKN, Anne Rickmeyer, und der Leiterin der Betriebsstelle Norden, Anja Lorenz, in Empfang genommen. Hier berichtete Lorenz, dass die Ölbekämpfung im Hafen noch am Morgen zum Einsatz kam, da sie zur Unterstützung der Feuerwehr Norden ausrückte. Mit zusätzlichen Ölsperren unterstützte die Crew die Feuerwehr. Zum Einsatz sei die im Jahr 2017 in den Dienst gegangene MS „Leysand“ bisher noch nicht gekommen. Bisher sei noch immer alles gut gegangen.

Auf dem Schiff machte Meyer einen Rundgang, schaute sich die Abteilungen des Mehrzweckschiffes an und zeigte sich interessiert an Mensch und Maschine. Die Crew an Bord konnte die meisten seiner Fragen beantworten. So wurde unter anderem erklärt, wie die Ölbeseitigung funktioniert, sich der Schadstoff fängt und anschließend abgestrichen wird. Dass bei den Übungen Popcorn verwendet wird, überraschte Meyer. Der aufgepoppte Mais verhalte sich ähnlich wie Öl auf dem Wasser, erklärte der Maschinist des Schiffes, Eldo Buck, sei aber deutlich umweltfreundlicher. „Das läuft zusammen wie bei einem Eishörnchen“, ergänzte Richard Kölber, Schiffsführer beim NLWKN. Es gäbe auch andere Abschöpf-Methoden, diese seien aber nicht auf dem modernen Stand der Technik.

Direktion wird erweitert

Im Anschluss an die Besichtigung des neuesten Teils der Schiffsflotte ging es für den Umweltminister weiter zur Direktion des Landesbetriebs. Im Gebäude, Am Sportplatz 23, wurde Meyer bereits erwartet – zur Einweihung des neuen Anbaus am Stammsitz der Landesbehörde. „Dem Herz des NLWKN“, wie Anne Rickmeyer sagte. Bei einem Rundgang ließ sich der Minister die fast fertigen Räume zeigen. In wenigen Wochen wollen die Beschäftigten die 13 neuen Büroräume beziehen. „Wir freuen uns schon darauf“, so Anne Rickmeyer. Nicht nur schafft der Anbau mehr Raum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch die Arbeitsumgebung werde sich verbessern. Der Anbau ermögliche eine bessere Aufteilung der Teams, sei dank eines Aufzugs barrierefrei und erleichtere die Kommunikation. Zudem gibt es einen großen Besprechungsraum, der sich über flexible Wände in drei kleinere Räume aufteilen lässt.

Im November hatten die Arbeiten mit dem Abriss des eingeschossigen Altbaus begonnen. Ältere Norder kennen das Gebäude noch als Gesundheitsamt. Mit dem Architekturbüro Kremer & Kremer wurde nach Freigabe durch das Umweltministerium ein zweigeschossiger Neubau geplant und umgesetzt. „Das zeigt, was in kurzer Zeit möglich ist.“