Die Polizei Norden hat ihre Verkehrsunfallstatistik für 2024 vorgestellt: Während die Zahl der Unfälle leicht zurückgeht, steigen die Verletztenzahlen deutlich an – insbesondere bei Radfahrern.
Norden Die Zahl der Verkehrsunfälle im Altkreis Norden sinkt leicht, doch die Zahl der Verletzten steigt an. Dies geht aus Daten hervor, die die Polizeiinspektion Norden in ihrer Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 vorstellte. Insgesamt wurden 451 Menschen verletzt, 77 davon schwer und sechs tödlich. Im Vergleich: 2023 verunglückte eine Person weniger tödlich, insgesamt verletzten sich 424 Menschen.
„Jeder Unfalltote oder Verletzte ist einer zu viel“, sagt Ingo Brickwedde, Leiter des Norder Polizeikommissariats. Das Ziel sei es, die Unfallzahlen stetig zu reduzieren. Dies geschehe mit Präventionsarbeit. Zuständig dafür ist Christiane Büchner. Sie ruft Eltern und Großeltern unter anderem dazu auf, sich an den Grundschulen als Verkehrshelfer zu engagieren. Dies steigere die Sicherheit der Kinder enorm.
Die Zahl der Unfallfluchten liegt 2024 unter dem Wert des Vorjahres – nämlich bei 393, von denen 154 aufgeklärt werden konnten. Dies ist trotzdem noch mehr als eine Unfallflucht täglich. Bei mehr als 30 Prozent der Unfälle kommt es zu einer Flucht.
Die Zahl der Wildunfälle sank im vergangenen Jahr leicht von 151 auf 129 im Altkreis Norden. 2022 waren es schon über 200.
Ein Problem bleibt das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Bei Verkehrsunfällen wurden Alkoholwerte von bis zu 3,32 Promille festgestellt. Auch Fahrten unter dem Einfluss von THC, dem Hauptwirkstoff der Cannabispflanze, sind weiterhin ein Thema. Seit der Legalisierung des Anbaus registriert die Polizei einen Anstieg der Fahrten unter Betäubungsmitteln. Bei Kontrollen stellten die Beamten 199 Fahrer fest, die unter Drogeneinfluss standen, 2023 waren es 103. Unfälle unter Drogeneinfluss gab es 2024 vier. Während 2023 bei Kontrollen lediglich 97 Mal Alkohol festgestellt wurde, waren es im vergangenem Jahr 119 Mal.
Mehr Unfälle mit Fahrradfahrern
Auch der Radverkehr bleibt ein Schwerpunkt. 2024 wurden 127 Unfälle mit Fahrrädern polizeilich aufgenommen – bei Pedelecs hat es 98 Mal gekracht. Zwei Radfahrer wurden im vergagenen Jahr tödlich verletzt. Insgesamt waren 225 Personen an Radunfällen beteiligt – 2023 waren es 169. Auch die Zahl der Verletzten steigt: Von den 225 beteiligten Radfahrern wurden 177 verletzt – dies sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der schwer Verletzten Radfahrer stieg um 80 Prozent und lag bei 45.
Und wie sieht es mit den E-Scootern aus? 2024 verunfallten weniger E-Scooter-Fahrer als im Jahr zuvor. Nur sechs Unfälle verzeichnete die Polizei. Ingo Brickwedde und seine Kollegen würden eines ganz sicher begrüßen: eine Helmpflicht für Fahrer von Fahrräden und E-Scootern. „Warum trägt man keinen Helm? Ich verstehe es nicht“, sagt Brickwedde. Außerdem wünscht er sich von allen Autofahrern, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Dies könne Leben retten.