Unterschriften für das Wattenmeer
Greenpeace ruft Norder zum Protest gegen Gasbohrungen auf
Bettina (l.) und Heiko Geil (r.) mit den drei Ehrenamtlichen von Greenpeace..Foto: Verena Pfaff
Norden In der Fußgängerzone tummelten sich die Norder gestern nicht nur, um durch die Geschäfte zu bummeln, sondern auch um das „Wattenmeerpostamt“, das Greenpeace dort aufgebaut hatte. An ihrem Stand informierten von 10 bis 13 Uhr drei Ehrenamtliche von Greenpeace Ostfriesland zu den geplanten Gasbohrungen vor Borkum und sammelten Unterschriften, um gegen diese zu protestieren.
Mit ihrer Aktion richtet sich Greenpeace gegen das Vorhaben des niederländischen Energieunternehmens One-Dyas, Erdgasfelder in der Nordsee zu erschließen. Damit würden nicht nur Treibhausgasemissionen freigesetzt, sondern auch die Natur- und Artenvielfalt des Wattenmeers zerstört werden, informiert Greenpeace Ostfrieskand.
Die niederländischen Behörden haben dem Projekt bereits zugestimmt, doch die Genehmigung der niedersächsischen Landesregierung steht noch aus. „Unser Protest soll die Zustimmung des Landes verhindern. Wir sammeln an unserem Postamt Unterschriften, um Druck auszuüben“, sagt der Pressesprecher von Greenpeace Ostfriesland, Klaus Pieper.
Jetzt bekamen die Norder auch die Gelegenheit, sich an der Aktion„Einschreiben für das Wattenmeer“ zu beteiligen. Unterschrieben wurden vier Briefvorlagen, die an den Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, sowie an SPD-Landtagsabgeordnete aus der Region gerichtet sind. Jeder Brief wird anschließend einzeln versendet. „Damit wollen wir zeigen, wie viele Menschen Anteil nehmen und das Wattenmeer schützen wollen“, sagt Pieper.
Schon längere Zeit reist die Gruppe mit ihrem Stand durch Ostfriesland. Bereits auf Borkum und in Emden und Leer sammelten sie Unterschriften. Dabei finden sie mit ihrem Protest großen Anklang. „Ich finde die Aktion wirklich gut. Es ist nicht sinnvoll, noch ein Erdgasfeld zu eröffnen. Was soll in Zukunft dann noch kommen?“, meint Heiko Geil, der sich mit seiner Ehefrau Bettina auch an der Aktion beteiligte und fleißig Briefe unterschrieb.
„Wir sind sehr zufrieden damit, welchen Anklang unsere Aktionen finden“, sagt Pieper. Mit dem Wattenmeerpostamt hätten die gesammelten Unterschriften bereits alle Erwartungen übertroffen.
Doch damit gibt sich Greenpeace Ostfriesland nicht zufrieden. Am Sonnabend wird die Gruppe auf dem Feierabendmarkt der Hochschule Emden/Leer weiter um Unterstützung werben.