Nach Brand des van-Ameren-Bades: Emder sammeln über 100.000 Euro Spenden an nur einem Tag!

Von Stefan Bergmann, Till Oliver Becker

In der Nacht zu Dienstag ist das van-Ameren-Freibad in Emden abgebrannt. Es war wohl Brandstiftung. Eine spontane Spendenaktion verläuft phänomenal.

Der Umkleidetrakt steht komplett in Flammen.

Update:Binnen weniger Stunden haben Emder Privatleute und Unternehmen Spenden im Wert von über 100.000 Euro für den Wiederaufbau des van-Ameren-Bades gesammelt. Darunter auch Spenden, teilweise im Wert von mehreren Tausend Euro. Organisiert hatte die Aktion ein Frühschwimmer, der regelmäßig ins Bad kommt und nun helfen will.

Die Spenden stammen hauptsächlich von Privatleuten und liegen im Bereich von fünf bis 500 Euro. Oft sind sie mit aufmunternden Nachrichten versehen. Die Ursprungsmeldung:Emden Der Alarm kommt am frühen Morgen. 60 Einsatzkräfte verschiedener Emder Feuerwehren rücken aus zum van-Ameren-Bad. Der Grund: Großalarm wegen eines Brandes. Und obwohl die Brandbekämpfer massiv gegen die Flammen vorgehen, können sie das vollständige Abbrennen des Umkleidetrakts nicht verhindern. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa zwei Millionen Euro.Während man anfangs noch von einer unbekannten Ursache für das Feuer sprach, weiß man jetzt mehr: Es war Brandstiftung. Kurz vor dem Ausbruch des Feuers war im Bad Bewegungsalarm ausgelöst worden, die Diebe haben aus der Bademeisterbude alle Schlüssel entwendet. Es wird angenommen, dass die Einbrecher auf der Flucht das Feuer gelegt haben, wohl um Spuren zu verwischen.

Dass das Feuer derart schnell und verheerend wüten kann, liegt an den Baumaterialien, die in den Umkleiden verwendet worden waren: Plastikbeschichtetes Spanholz. Bereits um 4.05 Uhr brennen die Umkleiden massiv. Woher man das weiß? Die Uhr des Schwimmbades ist zu dem Zeitpunkt von der Stromversorgung getrennt worden und stehen geblieben. Um diese Zeit herum ist auch das Dach eingestürzt.

Die Bewohner der umliegenden Stadtteile sind aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Pressesprecherin Nina Hofmann zeigt sich im Gespräch mit dem KURIER geschockt, aber gleichzeitig kampfbereit: „Wir ziehen das jetzt durch!“

Die Vorsitzende des van-Ameren-Bades, Gudrun Schöttes, sagt: „Ich bin bis ins Mark erschüttert“. Allerdings bewege es sie, dass bereits jetzt viele Menschen ihre Hilfe angeboten hätten und sich engagieren möchten. Positiv: Die Technik des Schwimmbades, also die Umwälzanlage, die Chlorgasanlage und anderes, sind nicht beschädigt worden. Man werde eine Bestandsaufnahme vornehmen und schauen, ob das Bad in eingeschränktem Umfang wieder geöffnet werden kann.

Als eine der ersten Reaktionen hat der Frühschwimmer Nils Luitjens eine Spendenaktion zum Wiederaufbau der Anlage ins Leben gerufen. Stand 14.00 Uhr haben bereits über 1700 Personen zusammen mehr als 84 000 Euro gespendet:https://spendenaktion.de/spendenaktion/spenden-zum-wiederaufbau-des-van-ameren-bads-1/-22738