Die Stadt Norden versucht, das Reisezentrum am Bahnhof zu retten
Bürgermeister Florian Eiben will das Norder Reisezentrum retten. Mitte Juni trifft er sich dazu mit Vertretern der Deutschen Bahn. Das bestätigte die Bahn jetzt gegenüber dem KURIER. Kurz zuvor hatte die Bahn angekündigt, dass das Reisezentrum geschlossen werden soll.
Wird geschlossen: Das Reisezentrum im Norder Bahnhof.
Norden Die Bahn wird das derzeitige Reisezentrum schließen und stattdessen ein Video-Reisezentrum einrichten. Das bestätigte jetzt eine Sprecherin der Deutschen Bahn gegenüber dem KURIER. Das Zentrum werde barrierefrei angelegt.
Ein Beschluss, mit dem sich der Rat der Stadt schon im Vorhinein nicht abfinden wollte. Es wurde eine Resolution verabschiedet - und Bürgermeister Florian Eiben kündigte an, sich um das Thema zu kümmern.
Das passiert nun auch. Laut Informationen der Deutschen Bahn soll es Mitte Juni zu einem Gespräch kommen. „Im Rahmen dieses Gespräches können auch alternative Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet werden“, so eine Bahnsprecherin.
Videoreisezentrum statt echter Menschen
Knopf drücken, der Bildschirm geht an - und es meldet sich eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter aus einem Video-Callcenter: So wird künftig der Fahrkartenverkauf am Norder Bahnhof vonstatten gehen. Zumindest, wenn man vor dem Kauf Beratung oder Hilfe braucht.
Damit sind die Zeiten vorbei, da man mit von Angesicht zu Angesicht mit den Bahnangestellten hinterm Schalter sprechen konnte. Die Video-Reisezentre seien erprobt, und sie stoßen auch auf Gegenliebe bei der Landesnahverkehrsgesellschaft.
Diese landeseigene Gesellschaft bestellt die Leistungen, die an Bahnhöfen oder auch auf Strecken in Form von Zugfahrten erbracht werden sollen. Als Grundlage nimmt sie durchschnittliche Fahrgastzahlen - oder auch die Fahrkartenverkäufe. Und die waren in Norden in den vergangenen Jahren zu gering, hatte die Gesellschaft gegenüber dem KURIER bestätigt.
Bereits jetzt sei das Reisezentrum mit echtem Personal eine freiwillige Leistung der Bahn gewesen, hieß es. Gefordert hatte man nur eine Beratung beim Verkauf - egal wie. Jetzt fährt die Bahn offensichtlich ihr freiwilliges Engagement runter.
Im Video-Reisezentrum spricht der Kunde über eine Videokamera mit Bahnmitarbeitern, die weit entfernt sitzen. Es kann beraten werden, und der oder die Mitarbeiter/in kann auch den Ausdruck der Fahrkarte anstoßen. Bezahlt wird üblicherweise mit Karte.