Viel Chrom und leuchtende Augen auf der Drachenwiese

Von Christian Walther

Oldtimer ziehen immer mehr Menschen und ihren Bann – das zeigte sich am Wochenende in Norddeich

Intensiver Austausch über die verschiedenen Fahrzeuge.

Norddeich Leuchtender Chrom, knatternde Motoren und auf Hochglanz polierte Schätze auf vier Rädern – die Drachenwiese in Norddeich glich am Wochenende einem mobilen Automuseum. Zahlreiche Besitzer historischer Kraftfahrzeuge wollten das zumindest trockene Wetter nutzen, um ihre betagten Vehikel auszufahren und dem interessierten Publikum zu präsentieren.

Einen besonderen Schwerpunkt auf eine Marke oder eine bestimmte Bauform gab es dabei nicht. Die Vielfalt machte die Veranstaltung interessant. Nicht fehlen durften natürlich die VW-Klassiker Käfer und Bully, aber auch amerikanische Schlitten, formschöne Mercedes, Porsche, Audi, Mustang und viele mehr konnten begutachtet werden. Selbst der ein oder andere Zweiradfahrer – beziehungsweise mit Beiwagen als Dreirad – kam zur Stippvisite auf die Drachenwiese. Wer sich bei den Imbissständen genauer umsah, der konnte einen original amerikanischen Air Stream entdecken, der zu einer Gourmet-Oase umgebaut wurde und mit Burgern und knusprigen Pommes lockte. Und natürlich wurde auch an die jüngsten Besucher gedacht, die auf einem historischen Karussell ihre Runden drehen konnten.

Eine Fahrzeug-Kombi fiel dabei besonders ins Auge. Ein Bully vom Typ T1, Baujahr 1968. Davor ein fast identisches Fahrzeug im Maßstab 1:8. Dieses Modell gehört Dietmar Thedinga. Er ist Mitglied der Mini Trucks & Cars Interessengemeinschaft aus Emden, die Mitglieder in ganz Ostfriesland zählt. „Viele Modelle sind komplette Eigenbauten. Bei so einem Modell gehen gut und gern zwei bis drei Jahre Handarbeit drauf.“

Zusammen mit einem VW Käfer steht der Hochzeits-Bully auf einem Sattelzug mit großer Zugmaschine, die ordentlich brummt und mit Speed über den Asphalt fährt. „Alles originalgetreu und mit möglichst vollständiger Innenausstattung, Elektrik und Sound. Und natürlich mit Elektro-Antrieb.“

Und das Original auf der Wiese? Gehört Jann Gerdes aus Hage, dem Onkel von Dietmar Thedinga. Der hat das Fahrzeug bei einer Südamerika-Reise vor einigen Jahren in Brasilien entdeckt und abgekauft. Der ehemalige Volkswagen-Konstrukteur kümmerte sich um die Transportmodalitäten und nennt den Bully seit einigen Jahren sein eigen. Ausgefahren wird der 44 PS starke Oldtimer, an dem für den hiesigen Straßenverkehr nur wenig verändert werden musste, aber nur noch bei schönem und vor allem trockenen Wetter.

Weitere Informationen zu den Minitruck-Freunden gibt es unter www.minitrucksandcars-online.de.