Viel Regen, wenig Sonne - schwierige Ernte für Landwirte
Nach den ausgiebigen Regenfällen der vergangenen Wochen müssen die Landwirte nun bei der Ernte Gas geben. Bei den Erträgen rechnen sie nicht mit besonders guten Ergebnissen.
Blick auf ein Weizenfeld. Die Ernteerwartungen sind wegen des Regens gering.
Hannover/Ostfriesland Große Regenmengen und relativ wenige Sonnenstunden bestimmen in diesem Jahr die Getreide- und Rapsernte in Niedersachsen. In Südniedersachsen sei inzwischen die Wintergerste gedroschen und gleichzeitig seien Sommergerste, Hafer und Winterweizen erntereif, teilte das Landvolk in Hannover mit. Auch der Raps müsse vom Acker - was aber bislang aufgrund der ständigen Regenschauer noch nicht möglich gewesen sei, hieß es.
Für Südniedersachsen rechne er bei allen Kulturen mit keinem guten Jahr, sagte Markus Gerhardy, der Vorsitzender des Fachbeirats der Niedersächsischen Ackerbau - und Grünlandstrategie ist. Beim Weizen sei zu befürchten, dass erneut große Teile der Ernte keine Backqualität haben werden und nur als Viehfutter Verwendung finden könnten.
Feuchtigkeit fördert Pflanzenkrankheiten
Zwar sei in diesem Jahr genügend Wasser da, aber die Versorgung mit Nährstoffen sei nur unterdurchschnittlich und auch Pflanzenkrankheiten nähmen wegen der Niederschläge zu, hieß es. Gleichzeitig werde die Auswahlmöglichkeit an Pflanzenschutzmitteln immer weiter eingeschränkt, die aber für stabile Ernteerträge sehr wichtig seien, erklärte Gerhardy.
In Niedersachsen ist laut Landvolk derzeit die auf 144.000 Hektar angebaute Wintergerste zu mehr als 90 Prozent geerntet. Der Ertrag liegt mit 7,3 Tonnen pro Hektar unter dem Wert des Vorjahres - damals waren es 8,3 Tonnen pro Hektar. Auch bei Winterraps, Winterroggen seien niedrigere Erträge als im Vorjahr zu erwarten. Mehr als die Hälfte dieser Kulturen seien noch nicht geerntet.