Erst war es zu viel Wind, dann zu wenig: Drachenfest in Upleward fiel (fast) aus

Von Theo Gerken

Es ist ein fester Termin vieler Drachenfreunde: Das Fest in Upleward; es gibt sehr oft gute Bedingungen. Doch an diesem Wochenende war das anders. Die meisten hatten aber trotzdem Spaß.

Katze, Löwe, Elefant und Co mussten trotz des großen Interesses am Sonntag am Boden bleiben.

Krummhörn Das war das Wochenende der Extreme, gestern hatten wir zu viel Wind, bis auf Stärke zehn hoch und heute leider null, gar nichts, da blieb uns nur, unsere Sachen aufzublasen und warten bis der Wind kommt“ , erklärte Jürgen van Almelo aus Nordhorn. Er war mit einer Gruppe von 18 Drachenfliegern nach Upleward gekommen, um an dem von der Touristik-GmbH Krummhörn-Greetsiel am Nordseedeich einschließlich eines Rahmenprogramms organisierten Treffens teilzunehmen.

Wegen des zu starken Windes musste dann zunächst die auch für den Samstag geplante Veranstaltung abgesagt werden, und dann ging am Sonntag so gut wie nichts, jedenfalls gab es nicht genügend Wind für die großen Drachen. „Die Bedingungen waren hier stets optimal, damit waren wir in der Vergangenheit sehr zufrieden, wir hoffen, dass der starke Wind morgen nachlässt und wir unsere großen Drachen fliegen lassen können, bereits zum siebten oder achten Mal sind wir hier in Upleward“, hatte van Almelo am Samstag noch auf eine positive Wetteränderung gehofft. Doch wegen der totalen Flaute blieben Katze, Löwe, Elefant und alle weiteren Figuren auf dem Boden vor und hinter dem Deich. Viel los war trotzdem, die Menschen hatten sich einfach das Drachenfest zum Ziel des Sonntags gemacht und viele, viele kamen, auch um die weiteren Angebote vor allem für die Kinder zu nutzen. Für die Drachenflieger blieb nur Kaffeetrinken in gemütlicher Runde und für die Eltern und ihren Nachwuchs das Bestaunen der Figuren.

Nur die „Unentwegten“ ließen schon am Samstag ihre Drachen steigen. So wagte sich auch der 77-jährige Arthur Skipp aus Hinte, seinen Großdrachen in die Luft zu lassen. Beim Einholen der einzelnen Module seines „Fliegers“ waren dann mehrere Helfer gefragt. „Ich bin seit 21 Jahren in der gesamten Welt bei den Drachenfesten unterwegs, teilweise kommen da über zehntausend Besucher“, berichtete Skipp, der auch schon viele dieser Veranstaltungen organisiert hat. In der Luft waren trotz des starken Windes viele kleine Drachen insbesondere von Urlaubern aus Nordrhein-Westfalen.

Gleich zwei Exemplare hatte die in einer Ferienwohnung in Norden Urlaub machende Familie Asbeck aus Hemer mit. Im starken Wind war der Drachen der Eltern nur schwer zu bändigen. Besser lief es bei der Tochter und einer Bonner Familie, die mit dem Wohnwagen gleich nebenan auf dem Campingplatz vorübergehend zu Hause war.