Warntag im Landkreis Aurich: Die Sirenen fehlen

Von Keno Klaassen

Am Donnerstag soll es laut werden. Denn beim bundesweiten Warntag wird über verschiedene Kanäle ein Probealarm ausgelöst. Viele Sirenen werden in Niedersachsen zum ersten Mal heulen. Im Landkreis Aurich bleibt es weitestgehend still. Er hat es nicht geschafft, auch nur eine neue feste Sirene aufzustellen.

Landkreis Aurich Trotz einjähriger Planung und noch längerer politischer Diskussion wird zum bundesweiten Warntag im Landkreis Aurich keine fest installierte Sirene heulen. Nur eine mobile Sirene wird zu hören zu sein. Sie wurde hastig aufs Dach der Kreisverwaltung geschleppt.

Seit einem Jahr arbeitet ein Unternehmen für den Landkreis Aurich an einem flächendeckenden Sirenennetz. Doch installiert ist bisher keine einzige. Das bestätigte jetzt Kreissprecher Rainer Müller-Gummels auf KURIER-Anfrage.

Den Sirenen-Mangel stellten Fachleute bereits 2020 fest.

Das Ahrtal war überflutet; gewarnt werden konnte niemand. Dann kam der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine. Der Mangel an öffentlichen Warneinrichtungen wurde erneut erkannt.

Nach einer europaweiten Ausschreibung hatte 2023 die Firma Hörmann den Zuschlag erhalten. Installiert wurde bisher noch kein einziges Sirenensystem. Lediglich einige mobile Sirenen werden am Donnerstag, dem bundesweiten Warntag, in Aurich heulen.

Warum dauert die Installation von Sirenen so lange?

Grund für die Verzögerungen sei eine hohe Auftragslage der Firma, so der Landkreissprecher. Es hätten bereits Besichtigungen an einigen Standorten stattgefunden. Nun werde entschieden, welcher Sirenentyp mit welcher Leistung an welchem Standort aufgebaut werden soll. Die ersten festen Sirenen sollen auf dem Norder Schlauchturm und auf dem Kreishaus in Aurich stehen, bestätigt Müller-Gummels.

Vieles ist noch unsicher

Eine genaue Zahl der Standorte stehe noch nicht fest; man rechne mit Gesamtkosten von etwa 1,6 Millionen Euro. Eine neue Sirene kostet rund 10000 Euro. Irgendwann einmal, wenn alle Sirenen installiert sind, werden sie von der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland in Wittmund unabhängig voneinander angesteuert. Der bundesweite Warntag am 12. Dezember wird für den Landkreis Aurich, außer den Warnungen um 11 Uhr auf den Handys, ein weitestgehend ruhiger.