Wassermassen sorgen für einen Dauereinsatz der Norder Feuerwehr

Von Till Oliver Becker

Es ist tatsächlich Juli an der Nordsee: Diese Strandkörbe stehen in Norddeich im Wasser. Foto: Hinrich Saathoff

Norden Von Freitag auf Sonnabend und teilweise noch bis in den Sonntag verwandelte sich Ostfriesland in eine Wasserlandschaft. Über der Stadt Norden schüttete es binnen 24 Stunden mancherorts mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Das bekamen zahlreiche Hausbewohner und Grundstücksbesitzer zu spüren – auch die Freiwillige Feuerwehr Norden hatte alle Hände voll zu tun, wie Thomas Weege, der stellvertretende Brandmeister, mitteilt.

Am Freitagabend stand die Straße am Hollander Weg unter Wasser, und Regen drohte in ein Gebäude einzudringen. Glücklicherweise ließ der Regen nach und die Kanalisation konnte das Wasser rechtzeitig abführen, sodass die Feuerwehr hier nicht eingreifen musste.

Am Sonnabendmorgen um 5.30 Uhr bemerkten Bewohner eines Mehrparteienhauses, dass der rund 300 Quadratmeter große Keller etwa 15 Zentimeter unter Wasser stand. Die Feuerwehr rückte aus und konnte den Keller innerhalb einer Stunde leerpumpen.

Kurz darauf, gegen 7.50 Uhr, bemerkten Hausbesitzer am Addinggaster Weg ein ähnliches Problem. Ihr Keller samt Tiefgarage war über Nacht vollgelaufen, und das Wasser hatte sogar den Innenraum eines abgestellten Pkw erreicht – bis zu 40 Zentimeter hoch. Auch hier war die Feuerwehr im Einsatz, um das Wasser zu beseitigen.

Im Bedmor konnten die Feuerwehrleute am Samstagvormittag einen weiteren Keller vor einem massiven Wasserschaden bewahren. Mehrere Grundstücke standen unter Wasser und ein Mähroboter war bereits „ertrunken“, wie Weege berichtet. Das Wasser drohte, sich in den Keller eines Einfamilienhauses zu ergießen. Nach über einer Stunde intensiven Pumpens war die Gefahr für das Untergeschoss gebannt.

Kurioses erlebten die Feuerwehrleute am Rande dieses Einsatzes. Während sie knöcheltief im Wasser standen und die Gärten leerpumpten, hörten sie plötzlich das Geräusch eines Benzinrasenmähers. Ungläubig schauten sie über die Hecke und entdeckten einen Nachbarn, der trocken seinen Rasen mähte. Sein Grundstück lag etwas höher und blieb von der Überflutung verschont.

Trotz des unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehr gab es viele betroffene Hausbesitzer und Grundstückseigentümer, die den Starkregen und die Folgen zu spüren bekamen.