Welthospiztag beim Ambulanten Hospizdienst Norden
Viele Besucher folgten der Einladung des Ambulanten Hospizdienstes und beteiligten sich an der Diskussion um Trauer und dem Lebensende
Für eine Tasse Tee ist auch im größten Stress immer Zeit. Foto: Irmi Hartmann
Norden Der erste Schrecken nach dem besonders stürmischen Beginn war schnell vergessen. Am Sonnabendmorgen hatte eine schwere Bö den Waffelstand am Eingang zum Ambulanten Hospizdienst erst einmal komplett abgerissen und auch den ersten Waffelteig ruiniert. Viele helfende Hände hatten das Übel indes schnell beseitigt – damit pünktlich um 10 Uhr trotzdem die ersten warmen Waffeln bereitstanden, quasi als erste Gabe für alle, die am Welthospiztag An der Welle 36 in Norden vorbeischauten.
Viele Interessenten
Die helfenden Hände bekamen im Verlauf des Tages noch eine Menge zu tun – wegen des großen Interesses musste laufend neuer Waffelteig in Auftrag gegeben werden, gab es Tee auszuschenken, waren die Räumlichkeiten zu zeigen und manches mehr. Gefragt waren allerdings vor allem gute Ohren und die Gabe, jedem, der kam, zu erklären, was im Ambulanten Hospizdienst so alles getan wird, was ermöglicht wird, was jede und jeder hier in Anspruch nehmen kann.
Rixte Sanders als Koordinatorin war im Grunde den ganzen Tag voll beschäftigt, mit ihr aber auch viele, die sich im Ambulanten Hospizdienst ehrenamtlich engagieren. Es gäbe unzählige Namen zu nennen, die im Vorfeld kleine Mitbringsel für die Besucher gebastelt hatten, die sich bereit erklärt hatten, sich mit ihren eigenen Fähigkeiten an diesem Tag einzubringen.
Behagliche Atmosphäre
So wurden Märchen vorgelesen, wurde das Hospizcafé vorgestellt, konnte sich, wer mochte, über die Arbeit des Hauses genauer informieren, in Büchern zum Thema blättern, vor allem aber in Gesprächen Fragen loswerden. Und so wuselig es zeitweise auch war in den Räumlichkeiten – immer gab es für jeden auch die Möglichkeit, sich kurz in eine Ecke zurückzuziehen, in Ruhe eine Tasse Tee zu trinken.
Alle Räume waren für diesen Tag speziell geschmückt, wurde deutlich, wie gemütlich, wohnlich hier alles gestaltet ist, um jederzeit eine behagliche Atmosphäre zu ermöglichen gerade für die Tage, an denen es Trauernden nicht so gut geht. Denn der Ambulante Hospizdienst kümmert sich seit jeher nicht nur um sterbende Menschen, hier werden insbesondere auch An- und Zugehörige von Verstorbenen durch geschulte Ehrenamtliche begleitet, so lange sie es brauchen.
Davon verschafften sich am Sonnabend viele einen Einblick, bis in den späten Nachmittag war das Haus sehr gut besucht und stets gefüllt.