Wenn das eigene Haus Feuer fängt

Von Merlin Klinke

Dieses Ehepaar zeigt, dass man nicht den Kopf hängen lassen sollte, auch wenn ein Unglück passiert.

Gerhard und Gisela Schenk sind noch dabei, den Brand zu verarbeiten.

Am vergangenen Freitag haben das Eheleute Schenk einen Albtraum durchleben müssen, den sie niemanden sonst wünschen. Denn plötzlich stand ein Teil ihres Hauses in Flammen.

Am Freitagvormittag war Gerhard Schenk in der Garage neben dem Haus beschäftigt, als er plötzlich meinte, gehört zu haben, wie ein Auto vor dem Haus wegfuhr. Glück im Unglück, denn auf der Einfahrt stehend sah er schon den Rauch unter den Dachpfannen hervorquellen.

Bei Arbeiten an der Isolation auf dem Vordach sei unter den Fenstern im ersten Stock etwas in Brand geraten und habe sich von dort aus auf den vorderen Teil des Dachstuhls ausgebreitet. Schenk rief sofort dem Arbeiter auf dem Dach zu, dass er herunterkommen soll. Das Dach brennt. „Es war wirklich ein grausiger Anblick“, berichtet Gisela Schenk über den Moment, als sie das Feuer im Dachstuhl gesehen hat.

Ihr Mann hat direkt die Feuerwehr gerufen und wie er sagt, hatte er gerade erst aufgelegt, da konnte er schon das Martinshorn kommen hören.

Geistesgegenwärtig holte er noch die wichtigsten Papiere und Dokumente aus dem Gebäude und sicherte diese. Durch die schnelle Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Norden konnte das Schlimmste vereitelt werden und bis auf den Dachboden und den Wasserschaden durch Löscharbeiten sind nur wenige Bereiche des Hauses betroffen. Dabei kam es Gisela Schenk ewig vor, bis das erste Wasser lief.

Schaden noch unklar

Seit Dienstag darf das Gebäude wieder von den Bewohnern betreten werden. „Wir konnten noch gar nicht wirklich schauen, wie es aussieht“, so Gisela Schenk. Zum einen musste erst noch alles für die Gutachter liegen bleiben, auf der anderen Seite sei es auch emotional für sie schwer, sich den Zustand des Daches anzusehen. Auch der Geruch von Rauch und Wasser hängt noch in allen Räumen.

Es ist aber nur bei einem reinen Sachschaden für das Paar geblieben. Sie selbst sind während des Brandes nicht verletzt worden und, soweit sie bisher feststellen konnten, ist alles, was zerstört wurde, austauschbar.

Hilfe der Nachbarschaft

Noch während des Einsatzes der Feuerwehr zeigten die Nachbarn der Familie gegenüber ihre Hilfsbereitschaft. Während der Feuerwehr ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen geboten wurde, haben die Schenks diverse Möbel, wie ein Sofa und andere Alltagsgegenstände, angeboten bekommen.

Auch haben die direkten Nachbarn eine Stromleitung zur Garage gelegt, sodass zumindest die Gefriertruhe weiterlaufen kann. Denn im Haus selbst ist auch heute noch, bis auf zwei Steckdosen, der Strom abgeschaltet.

Das Leben geht weiter

Es geht aber alles seinen Gang, bestätigt das Ehepaar. Über die sozialen Medien und der Hilfe einer Verwandten haben sie bereits mehrere Wohnungsangebote erhalten, bis sie in ihre eigenen vier Wände dauerhaft zurückkehren können. Wie viel Arbeit noch auf sie zukommen wird, lasse sich schlecht vorhersagen. Denn der vordere Teil des Daches muss erneuert werden und wie groß der Schaden in den anderen Räumen geworden ist, müsse noch endgültig beurteilt werden.

Die beiden Schenks sind aber sehr dankbar für die vielen Hilfen, die sie bekommen haben und hätten nicht mit der schnellen Unterstützung gerechnet.