Norderney E-Flight Challenge 2023 nennt sich die Aktion, bei der sich ein vollelektrischer Pkw und ein ebensolches Flugzeug in ihrer Leistungsfähigkeit messen. Gestartet werden soll heute, spätestens jedoch am Mittwoch, von Memmingen in Baden-Württemberg um 6.25 Uhr. Die Ankunft ist gegen Abend geplant. Ob geflogen beziehungsweise gefahren wird, entscheidet letztendlich die Wettersituation. Die Prognosen für Mittwoch sind dabei besser als die von morgen.
Die Flight Challenge soll die rasante Technologieentwicklung in der Luftfahrt- als auch der Automobil-Industrie präsentieren und dabei Innovationen in Form von publikumsnahen Events greifbar zu gestalten – und natürlich werbewirksam.
Das ehrgeizige Ziel des Projektinitiators Morell Westermann ist es, die Grenzen der elektrischen Mobilität sowohl am Boden als auch in der Luft auszureizen und nachhaltige Transportlösungen aufzuzeigen.
Das Wettrennen zwischen e-Auto und e-Flugzeug, quer durch Deutschland an einem Tag, soll deutlich machen, wie alltagstauglich die eMobilität heute schon ist und wie schnell die Entwicklung der letzten Jahre vorangeschritten ist.
Waren beim Elektro-Weltrekordflug von 2020, bei dem eine ähnliche Strecke geflogen wurde, noch drei Tagen mit elf Ladestopps einzuplanen, haben sich die Projektpartner Elektra Solar (e-Flugzeug) und Lucid Motors (e-Auto) das Ziel gesetzt, die Strecke an einem Tag zu bewältigen. Das Slogan lautet „Faktor 5 in 3 Jahren“, das auf die erstaunlichen Fortschritte in Reichweite- und Technologieentwicklung in den letzten Jahren hinweist – sowohl auf der Straße als auch in der Luft.
Die Elektra-Trainer erhielt erst Anfang diesen Jahres die Zulassung als erstes zweisitzige vollelektrische Schul- und Schleppflugzeug und zwar als Ultraleichtflugzeug.
Erst im April erhielt der Flieger den Innovations Award 2023 auf der AERO, der internationalen Leitmesse für die allgemeine Luftfahrt, die Business Aviation und den Luftsport. Gefertigt wird das Fluggerät von der Elektra Solar GmbH. Das Flugzeug wird vom Werkspiloten Uwe Nortmann geflogen.
Starker Gegner
Aber auch der Geger ist nicht ohne. Mit bis zu 883 km Reichweite ist das e-Auto Lucid Air der Lucid Motors, einem amerikanischen Automobilherstellers, außergewöhnlich effizient. Mit Schellladefähigkeit und der enormen Reichweite ist E-Mobilität endgültig alltagstauglich geworden. „Reichweiten-Angst ist ein Begriff aus der Vergangenheit“, heißt es in einnem Herstellerprospekt. Das Fahrzeug wird vom erfahrenen Rennfahrer Lance David Arnold pilotiert.
Rechnerisch liegen beide Verkehrsmittel übrigens gleich auf und so werden Einflüsse wie Verkehrsstaus am Boden, Gegenwind in der Luft, Umleitungen oder verweigerte Freigaben durch Kontrollzonen großer Flughäfen das Rennen beeinflussen. Es bleibt also spannend, wer das Rennen für sich entscheiden kann.
Der Lucid Air ist das erste Auto des Fahrzeugherstellers, das in seiner Version „Grand“ über 819 Pferdestärken verfügt. Er beschleunigt von null auf hundert in 2,7 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit sind 270 Stundenkilometer angegeben. In der günstigsten Version ist das Fahrzeug für 107000 Euro zu habe. Die Grand Touring Version, die auf Norderney ankommen soll, bekommt man für 159000 Euro.
Erwartet wird der Flieger, egal ob er sich heute oder morgen i die Lüfte hebt, gegen 20 Uhr des jeweiligen Abends. Dann wird man sehe, ob er von seinem vollelektrischen Gegner bereits auf dem Norderneyer Flugfeld erwartet wird oder nicht. bos