Westerstraßenfest: Stadt und Land vereint

Von Irmi Hartmann

Beim Westerstraßenfest in Norden wurden Stadt und Land vereint. Der traditionelle Korso und das bunte Treiben zeigten die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Stadtleben.

Norden Nun ist es amtlich - ist doch so, wenn ein Bürgermeister etwas in der Öffentlichkeit sagt? „Das Westerstraßenfest“, erklärte Florian Eiben am Sonntagvormittag, „ist DAS Familienfest und DAS Stadtfest unserer Stadt!“ Damit hatte Nordens Stadtoberhaupt den Nerv der Organisatoren getroffen. Ob Enno Appelhagen, ob Berend Groeneveld von der IG Westerstraße - es war so etwas wie Balsam auf nicht nur ihre Seelen, es war das Gefühl, dass in der Stadt angekommen ist, was man hier seit Jahren auf die Beine stellt.

Vorausgegangen war ein Korso von rund 80 Fahrzeugen, gestartet am Schlachthof - etliche alte Traktoren aus den 1950er, 1960er Jahren, dazu Oldtimer und Mopeds aus den 1970ern. Liebevoll ausgestattete und geschmückte Ernte- und Mottowagen wurden durch die Innenstadt gezogen und am Ende in der Westerstraße von Wolfgang und Heike Hinrichs einzeln vorgestellt und gewürdigt.

Das gehört Jahr für Jahr dazu - und ist so etwas wie das sichtbare Verbindungsglied zwischen Stadt und Land, was man mit dem Westerstraßenfest, verbunden mit den Tagen der Regionen, dokumentiert.

Die Landwirtschaft und das Handwerk einzuladen, beiden einen Platz im Herzen der Stadt zuzuweisen. Oder vielmehr einen Platz im Bauch - Cheforganisator Enno Appelhagen wird nicht müde, diesen Teil der Stadt als seinen Bauch zu nennen. In dem sich das ganze Wochenende über die Massen aufhielten. Egal ob Vormittag, Mittag, Nachmittag oder Abend - die Leute saßen gemütlich bei Tee, Saft, Cocktail oder Bier, bei Frühlingsrolle oder Currywurst, lauschten Livemusik und Darbietungen. Oder sie flanierten von Stand zu Stand, informierten sich hier, probierten da, schauten, stöberten auf dem Flohmarkt oder genossen einfach das Treiben rundherum.

Für das Orgateam war es einmal mehr die Bestätigung, alles richtig zu machen - beim ältesten Straßenfest Ostfrieslands, wie Berend Groeneveld nicht müde wurde zu betonen. Und gegenüber dem Bürgermeister auch anzudeuten, was den Initiatoren auf den Nägeln brennt. Die Forderung nach einem Zebrastreifen in Höhe des Lentzhofes beispielsweise. Der Zebrastreifen komme, sei zum Westerstraßenfest 2025 da, versprach Eiben. Auch Tempo 30 wünsche man sich, ergänzte Groeneveld und in Richtung Weihnachtsmarkt keine Sperrung der Mittelmarktstraße. Dadurch werde die Westerstraße jedesmal total abgeschnitten. Eiben nahm auch zur Kenntnis, dass die IG Westerstraße mit hohen Kosten kämpft - das Fest koste einen fünfstelligen Eurobetrag, sagte Groeneveld. Hier sagte der Bürgermeister Unterstützung zu und nahm zudem den festen Wunsch der Organisatoren mit, im Austausch mit der Stadt und auch dem Wirtschaftsforum zu bleiben und sich zu Gesprächen zu treffen.