Wie Plattdeutsch den Alltag an der Dr. Becker Klinik erobert
Heike Müller-Feldmann, Bernd Hamann und Grietje Kammler (v. l.) werben im Rahmen des 19. Plattdüütskmaants für die plattdeutsche Sprache.
Norddeich Zum Auftakt des 19. Plattdüütskmaants im September besuchten Heike Müller-Feldmann, die Plattdeutschbeauftragte der Stadt Norden, und Grietje Kammler, die Leiterin des Plattdüütskbüros der Ostfriesischen Landschaft, die Dr. Becker Klinik Norddeich. Sie informierten im Foyer der Klinik über die Arbeit der Ostfriesischen Landschaft zur Förderung der plattdeutschen Sprache in Ostfriesland.
Dabei kamen sie mit zahlreichen Patienten und Patientinnen ins Gespräch. „Die Aktion kam nicht nur bei den einheimischen Patienten, sondern auch bei denen aus dem gesamten Bundesgebiet sehr gut an“, berichtet Kammler.
Plattsprechende durch Buttons erkennen
Bernd Hamann, Direktor der Klinik, hatte die Aktion initiiert. „Da wir viele plattdeutsch sprechende Mitarbeitende haben und auch einigen Patienten und Patientinnen, die hier aus der Gegend kommen, wollen wir die plattdeutsche Sprache fördern. Aus diesem Grund haben wir uns im letzten Jahr entschlossen, Plattdeutsch mehr zu integrieren.“ Auf dem klinikinternen Fernsehsender laufe die Serie „Löppt! Ostfriesisches Platt für Anfänger“ der Ostfriesischen Landschaft. Außerdem würden die Mitarbeitenden der Klinik, die fließend Platt sprechen, Ansteckbuttons mit der Aufschrift „Proot Platt mit mi“ tragen. „Dieser Hinweis ist oft ein Türöffner“, so Inka Warfsmann vom Klinikpersonal.
Insbesondere älteren Patienten aus Ostfriesland gefällt es, wenn sie wissen, dass sie sich auch auf Plattdeutsch unterhalten können.
Übersetzung und Hochdeutsch vorhanden
„Wo wir plattdeutsche Begriffe verwenden, übersetzen wir diese natürlich direkt. Ein bisschen wie Untertitel im Fernsehen“, schmunzelt Hamann. Wer am Plattdeutsch interessiert sei, habe so gleich einen Lerneffekt. Und wer tiefer einsteigen will, dem wird die Plattlern-App PlattinO der Ostfriesischen Landschaft wie auch das Lehrbuch „Snacken. Proten. Kören“ empfohlen. Weitere Ideen und Aktionen sind im Plattdeutsch-Monat September und darüber hinaus geplant.