Wohnen zur Miete wird in Norden teurer

Von Christian Walther

Die Stadt Norden veröffentlicht den neuen Mietspiegel – eine bestimmte Wohnart ist besonders im Preis gestiegen.

Norden Was kostet das Wohnen zur Miete in Norden und wie haben sich die Zahlen in den vergangenen Jahren entwickelt? Darüber informiert der neue Mietspiegel, den die Stadt Norden jetzt veröffentlicht hat. Demnach sind die Mieten für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Wohnungen in Mehrparteienhäusern im Durchschnitt um rund einen Euro je Quadratmeter im Vergleich zum Mietspiegel 2020 gestiegen.

Der Mietspiegel ist für das in der Karte dargestellte Gebiet der Stadt Norden anwendbar. Dieses Gebiet umfasst den städtischen Bereich, teilweise die Ortsteile Süderneuland I und II, Bargebur und Tidofeld. Der Mietspiegel ist nicht unmittelbar anwendbar für Wohnraum in den ländlichen Bereichen der Ortsteile der Stadt Norden. Für Norddeich wurde anhand weniger Mietdaten ein höheres Mietniveau ermittelt.

Der aktualisierte Mietspiegel wurde auf Grundlage von Mietdaten aus abgeschlossenen Verträgen erstellt, die seit dem 1. Januar 2019 neu vereinbart beziehungsweise angepasst worden sind. Diese Daten wurden vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte, Regionaldirektion Aurich, anonym verarbeitet und analysiert. Der Mietspiegel zeigt somit den mittleren Mietpreis in Abhängigkeit von Größe (Wohnfläche) und Baujahr, gemessen über den Zeitraum der vergangenen sechs Jahre.

Der Mietspiegel gibt die in der Stadt Norden üblichen Mieten für nicht preisgebundenen Wohnraum an. Dabei handelt es sich um die durchschnittliche Nettomonatsmiete je Quadratmeter Wohnfläche. Kosten für Instandhaltung oder Reparaturen sind nicht enthalten, ebenso wenig Betriebskosten, Nebenkosten sowie Untermieterzuschläge, Zuschläge für die Benutzung von Wohnraum zu anderen Zwecken sowie Vergütungen für die Überlassung von Gegenständen in Wohnungen. Bei den angegebenen Mieten für Einfamilienhäuser ist eine zum Mietobjekt gehörende Garage enthalten.

Konkret berücksichtigt bei der Auswertung wurde das Baujahr der Wohngebäude, die Wohnungsgröße, die Wohnlage, der Energiebedarf sowie die Ausstattung der Objekte. Bei letzteren wird üblicherweise von einer mittleren baujahrstypischen Ausstattung ausgegangen (Zentralheizung, Isolierverglasung). Eine davon abweichende Ausstattung ist beim Mietansatz mit entsprechenden Zu- oder Abschlägen auf die ausgewiesene Durchschnittsmiete zu berücksichtigen (Kamin, Sauna, Parkettfußboden).

Was kostet derQuadratmeter?

Die Mieten für Einfamilienhäuser (EFH) in der Stadt Norden sind im Durchschnitt um weniger als einen Euro je Quadratmeter angestiegen. So liegt der Mittelwert für ein EFH, Baujahr 1965, mit 100 Quadratmetern Wohnfläche bei 6,45 Euro (2020: 5,70 Euro). Ein EFH, Baujahr 2005, mit 120 Quadratmetern Wohnfläche liegt bei 6,95 Euro (2020: 6,10 Euro). Die Analyse basiert auf 54 Mietangaben von Einfamilienhäusern, die in den Jahren 2019 bis 2024 vereinbart oder angepasst wurden.

Die Teuerungsrate für Mieten für Reihenhäuser und Doppelhaushälften im Stadtgebiet liegt im Schnitt bei rund einem Euro je Quadratmeter. So beträgt die Durchschnittsmiete für ein 1965 gebautes Doppel- oder Reihenhaus mit 80 Quadratmetern 6,40 Euro (2020: 5,35 Euro), für 100 Quadratmeter (Baujahr 1985) werden im Mittel 6,30 Euro fällig (2020: 5,25 Euro). 120 Quadratmeter, erbaut 2015, kosten 7,20 Euro (2020: 6,30 Euro).

Miete für Wohnungensteigt am meisten an

Deutlich über einem Euro liegt der durchschnittliche Mietpreis für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gegenüber den Werten aus 2020. Besonders deutlich wird das bei Wohneinheiten, die sich in Gebäuden aus den letzten 20 Jahren befinden. Nur in typischen Altbauten sind die Mieten relativ moderat angestiegen. So kosten 40 Quadratmeter (Baujahr 1965) im Schnitt 7,95 Euro (2020: 7,10 Euro), für 60 Quadratmeter (Baujahr 1985) werden 7,45 Euro fällig (2020: 6,50 Euro). Wurde das Mehrfamilienhaus 1995 erbaut, kosten 80 Quadratmeter 7,15 Euro (2020: 6,05 Euro). Für 100 Quadratmeter (Baujahr 2015) werden 7,35 Euro fällig (2020: 6,00 Euro).

Generell fällt beim Vergleich der Durchschnittsmieten für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern auf, dass die Kosten für verhältnismäßig kleine Mietwohnungen in Gebäuden mit einem Alter bis zu 30 Jahren überdurchschnittlich gestiegen sind. Beispiel: der Preis für 40 Quadratmeter in einem Gebäude mit Baujahr1995: 7,75 Euro (2020) auf 9,00 Euro (+16,1 Prozent);2005: 8,15 Euro (2020) auf 9,55 Euro (+17,2 Prozent);2015: 8,55 Euro (2020) auf 10,20 Euro (+19,3 Prozent).

Hintergrund

Mietspiegel sind Übersichten über die üblichen Entgelte für Wohnraum in einer Gemeinde – die ortsübliche Vergleichsmiete. Mietspiegel stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und versetzen Mieter und Vermieter in die Lage, sich auf einfache und übersichtliche Weise Kenntnis über die in Mieterhöhungsverfahren wichtigen Daten zu verschaffen. Sie schaffen Markttransparenz und leisten einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Konflikten zwischen den jeweiligen Vertragspartnern.

Der vollständige Mietspiegel ist im Internet unter https://www.norden.de/Planen-Bauen/Planen/Mietspiegel/ zu finden.