WSV Norden feiert 90. Geburtstag

Von Theo Gerken

WSV Norden feiert 90. Geburtstag

Spaß-Wettkampf. Stand-Up-Paddling liegt voll im Trend. Auch beim Tag der offenen Tür des Wassersportvereins Norden konnten Interessenten die Sportart ausprobieren.

Mit vielen am Sport mit dem Kanu begeisterten Gästen hat der Wassersportverein Norden (WSV) am Sonnabend auf dem Vereinsgelände am Norder Tief ein Sommerfest mit einem Tag der offenen Tür zum 90. Geburtstag des Vereins gefeiert. Viele Kanuten aus Nordrhein-Westfalen waren mit ihren Wohnmobilen, Wohnwagen und Zelten gekommen, um mit den Norder Sportlern ein wenig zu feiern. „Wir haben unser Grundstück etwas erweitern können und eine Fläche dazugekauft“, berichtete der Wanderwart des WSV, Sven Wieben.

Das zahlte sich jetzt aus. Unter den schattigen Bäumen konnten die Gäste weit ab vom lärmenden Straßenverkehr die Jubiläumsfeier zusammen mit den Gastgebern richtig genießen und vielleicht auch beim Stand-Up-Paddling (SUP) mitmachen oder einfach nur den Aktivitäten auf dem Norder Tief zuschauen und ein wenig zu fachsimpeln. Bis auf einen kleinen Wettbewerb im Stand-Up-Paddling stand das gesellige Zusammensein im Mittelpunkt. Wer wollte, konnte sich auch im Gebäude des WSV eine Diashow mit Fotos aus dem langen „Leben“ des WSV Norden anschauen.

Auf der Freifläche neben dem Vereinsheim warteten mehrere Kanus auf neue Besitzer, aber auch weitere Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise Neoprenanzüge oder Paddelsicherungen konnten gekauft werden. Beim Rundgang zeigte Wanderwart Wieben die unterschiedlichen Bootstypen, mit denen die Kanuten die Kanäle und Flüsse im Binnenland befahren können und dann auch die Seekajaks, die den Wellen der Nordsee standhalten. Weit über 100 Boote befinden sich in den Lagerfächern des WSV, vom Kajak mit zumeist geschlossenem Deck und einer Sitzluke über die Stand-Up-Boards bis zu den offenen Kanadiern.

Unterschieden wird dabei auch unter anderem nach Wildwasser- und Polobooten sowie nach Wander- und Seekajaks. „Die Seekajaks sind etwas länger“, erläuterte der Wanderwart. Ein neues Seekajak wurde auf den Namen „Balje“ getauft. Ausprobiert wurde die erst kürzlich in Betrieb genommene Bootsrutsche. Nachwuchswassersportler Leo genoss gleich zweimal nacheinander die schnelle Fahrt nach unten mit der weichen Landung im aufspritzenden Wasser.

Viele Aktivitäten zum 90-jährigen Bestehen fanden schon an den Pfingsttagen statt. Mit den Seekajaks paddelten rund 30 Mitglieder des WSV Norden und ihre Gäste einmal von Norddeich nach Norderney und zurück. „Das waren 18 Kilometer auf dem Wasser“, berichtete Pressewartin Maren de Vries. Mit 21 Kilometern etwas länger, dafür aber auch interessanter war tags darauf die Tour von Dornumersiel durch die freie Nordsee um Baltrum herum, durch die Accumer Ee nach Langeoog und dann nach Dornumersiel zurück. Den Abschluss bildete dann am Pfingstmontag eine weitere Tour von Neuharlingersiel nach Spiekeroog und zurück.

Beim Tag der offenen Tür wurde als sportlicher Wettkampf ein Stand-Up-Paddling-Rennen durchgeführt. Vom Start vor dem WSV-Gelände ging es zur Straßenbrücke über das Norder Tief und wieder zurück. Als Erster von zehn Teilnehmern erreichte Teo Buczior das Ziel, auf den Plätzen zwei und drei folgten Jörn Drosten und Nicole Buczior. „Das hat Riesenspaß gemacht. Es wird in Zukunft öfter solche Rennen geben“, kündigte Pressewartin Maren de Vries, die Fünfte wurde, an.

Gefeiert wurde die Gründung des Wassersportvereins Norden, die vor 90 Jahren am 22. Juni 1933 durch 35 wassersportlich begeisterte und interessierte Norder in der ehemaligen Gastwirtschaft Stürenburg erfolgte. Durch die Eindeichung bei Neuwesteel in den Jahren 1929 und 1930 und dem Bau der Schleuse Leybuchtsiel war das Norder Tief nur noch ein Binnengewässer und die Stadt Norden keine Seehafenstadt mehr. Das alte Siel in Norden war überflüssig geworden, der Wassersportverein erhielt die Kellerräume des der Stadt Norden gehörenden Hafenmeisterhauses als erstes Bootshaus. Dort waren bis dahin die nach der Eindeichung nicht mehr erforderlichen Ersatzsieltore untergebracht worden. Am 3. September 1933 konnte der Wassersportverein nach langen Vorarbeiten sein erstes Bootshaus am Norder Tief einweihen.