Tief graben: In Berum soll ein alter Wasserlauf wieder sichtbar gemacht werden

Von Silvia Cornelius

Heute treffen sich wieder Bürger aus Hage, um gemeinsam an der Zukunft der Gemeinde zu arbeiten.

Eine alte Abbildung des ursprünglichen Burggrabens.

Hage Eines der von Architekten bearbeiteten Themen der „Zukunftswerkstatt“ am 10. August in der KGS Hage führte zu vier Ergebnissen (der KURIER berichtete): „Die historische Bedeutung von Berum wieder erlebbar machen“, war eines davon. Architekt Mathias Gebauer aus Brandenburg hatte Einblicke in die historische Bedeutung von Burg Berum als einen besonders geschichtsträchtigen Ort in Ostfriesland gegeben und unter anderem das Freilegen und Pflegen der Burggräben angeregt.

Burggraben kann auch Regenwasser auffangen

Hartwig Knoche will mit dem Heimat- und Kulturverein Hage den Punkt konkret machen und hat als ersten Schritt den Kontakt zu Tido von Oppeln hergestellt, dessen Familie das Schloss seit 1970 in Privatbesitz hat.

Von Oppeln ist mit dem Ergebnis von Architekt Mathias Gebauer aus mehreren Gründen einer Meinung: Die Freilegung des Burggrabens würde neben der Sichtbarmachung der historischen Anlage ein Problem lösen: „Während an der Westseite der Burggraben noch in Ordnung ist, ist er an der Ostseite durch abwechselnde Starkregenereignisse und Trockenzeiten stark verlandet. Es wäre sinnvoll, wenn in Hinsicht auf die heißer werdenden Sommer ein Wasserreservoir im Burggraben vorgehalten werden könnte, welches gleichzeitig bei Starkregen das Wasser auffängt. Wir allein können allerdings die Umsetzung wirtschaftlich nicht leisten. Zudem handelt es sich dann um einen übergeordneten Zweck des Grabens zum Gemeinwohl, da wären wir für Unterstützung natürlich dankbar“, erklärt der Burgbesitzer. Er räumt ein, mit dieser Angelegenheit überfordert zu sein.

In Trockenzeiten könne das Wasser zur Bewässerung des Waldes und des Parks dienen, was die Brandgefahr und Baumsterben eindämme, meint Hartwig Knoche. Rundherum müsste der Burggraben mit dem Bagger freigemacht werden, dann würde durch den freien Durchblick an der Ostseite am Ende auch das Inselgrab von Oberamtmann Grimsehl von 1871 wieder sichtbar, was als interessanter Anziehungspunkt für Gäste dienen könnte, ist er sich sicher.

Neue Diskussionsrunde um die Zukunft von Hage

Jetzt gehe es darum, die Möglichkeit auf Fördermittel sowie Voraussetzungen dafür zu prüfen, um dann Anträge zu stellen. Bei der nächsten Gelegenheit werde er sich mit dem Bürgermeister Erwin Sell zusammensetzen, so Hartwig Knoche.

Heute um 18 Uhr sollen zu den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt aus dem August die Hager Bürger ins Spiel kommen: in der „Lüttjen School“ an der Halbemonder Straße findet zum genannten Datum ein Aktionstag statt, bei dem sich möglichst viele Hager Bürger in Gruppen zusammentun und die Themen weiter vertiefen können. Wer sich in die „zukunftstaugliche Gestaltung“ von Hage einbringen möchte, kann sich vorab unter 04936/ 3114396 mit Hartwig Knoche vom Heimat- und Kulturverein in Verbindung setzen.

Es solle so an dem Abend aussehen, dass sich Bürger zunächst gegenseitig vorstellen, Gruppen bilden und danach Treffen organisieren für eventuelle Begehungen, um so die Themenschwerpunkte zu konkretisieren.