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14. Juni 2023, 08:56 Uhr

Das neue Kabel durchquert die Insel

Die Energiewende ist auf Norderney auch ganz praktisch spürbar: Am Dienstag war der Strand gesperrt, um ein Kabel zu verlegen. Künftig sollen Sperrungen aber vermieden werden.

Lesedauer: ca. 2min 13sec
Der Stand war gesperrt. Aber nur für einen Tag.

Der Stand war gesperrt. Aber nur für einen Tag. © Fotos: Noun

Norderney Der eine oder andere Strandläufer oder -wanderer wird sich am Dienstag verwundert die Augen gerieben haben, denn zwischen der Weißen Düne und dem Oasestrand gab es Absperrungen, die das Weitergehen in Richtung Osten verhinderten. Das Ganze war eine zwölfstündige Maßnahme der Firma TenneT, die die Offshore-Windparks in der Nordsee mit dem Festland verbinden. Für diese Verbindungen baut und betreibt TenneT sogenannte Netzanschlüsse und bringt so die dringend benötigte Energie von See an Land. Das aktuell in Bau befindliche Projekt BorWin5 ist eine dieser Offshore-Netzanbindungen mit einer Übertragungskapazität von 900 Megawatt.

Im vergangenen Jahr wurden zunächst Wattkabel zwischen dem Festland und der Insel verlegt. In diesem Jahr werden nun die sogenannten Nearshore-Kabel nördlich der Insel Norderney verlegt. Nearshore bedeutet im Flachwasserbereich bis ungefähr zur Zehn-Meter-Tiefenwasserlinie. Planmäßig wird die Verlegung in den Monaten Juni und Juli stattfinden. Die Vorbereitungen dazu hatten schon ab Mitte Mai begonnen. Jetzt im Juni musste eben aus diesem Grund ein Teilabschnitt des Strandes für wenige Stunden ganz gesperrt werden, um die Arbeiten an Land gefahrlos für Insulaner und Gäste durchführen zu können. Zukünftig sollen diverse Übergänge das problemfreie

Boka-Constructor hat vor dem Strand festgemacht.

Boka-Constructor hat vor dem Strand festgemacht. © Fotos: Noun

Passieren des betroffenen Strandabschnittes ermöglichen. „Wir wollen die Einschränkungen für alle so gering wie möglich halten“, erläutert der die Maßnahme begleitende Verantwortliche von TenneT Offshore, Christo Le Roux. Zu diesem Zweck ist auch der Kabelleger Boka-Constructor vom Schlepper Elisa in seine Arbeitsposition vor dem Strand gezogen worden. Bis Anfang August sollen die kompletten Maßnahmen in diesem Sektor abgeschlossen sein. Die Arbeiten am Strand zwischen Weißer Düne und Oase sind auf einen Zeitraum von maximal zwei bis drei Wochen taxiert. Das Gesamtprojekt steht unter hohen Auflagen für den Küsten- und Naturschutz. Aber wer oder was verbirgt sich hinter dem Namen TenneT überhaupt? Die Firma ist einer der führenden europäischen Netzbetreiber. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber plant, baut und betreibt TenneT ein fast 25 000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und Deutschland und ist zudem einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf hoher See. Ziel der Firma ist es, die Energiewende für eine nachhaltige Energiezukunft voranzutreiben. Und dafür muss gerade die Sommerzeit für die notwendigen Arbeiten genutzt werden, denn der Zeitraum zwischen möglichen Stürmen im Frühjahr und Herbst ist da sehr gering.

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