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16. November 2024, 08:00 Uhr

Lebensretter gesucht: Thi Hieu Vo braucht dringend Stammzellenspende

Angehende Ärztin aus Upgant-Schott schwebt in Lebensgefahr – Typisierungsaktion am Sonntag auf dem Sportplatz in Hage.

Lesedauer: ca. 2min 44sec
 Lebensretter gesucht: Thi Hieu Vo braucht dringend Stammzellenspende

Brookmerland/Hage Nach einer erfolgreichen Stammzellen-Transplantation am 18. September geht es dem Marienhafer Optikermeister Ernst Moltz, der an Leukämie erkrankt ist, den Umständen entsprechend gut. Für die 26-jährige Thi Hieu Vo, Schwester von Van Qui Vo vom Familienbetrieb We Repair in Upgant-Schott, ist die Lage deutlich kritischer.

Thi Hieu Vo liegt derzeit in der Uniklinik in Gießen, und Vo bangt um ihr Leben. Für sie wird nun auf Hochtouren nach einem Stammzellenspender gesucht. „Sie ist letzte Woche fast verstorben“, informiert ihr Bruder in einem Video, das Norbert Harms vom Baustoffcenter Siebels und Stephan Adelmund vom Projekt Ohr der Auricher Musikschule am Donnerstag der vergangenen Woche aufgenommen haben.

Die junge Frau möchte Ärztin werden und studiert Medizin in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, weil ihre Abiturnote von 2,0 für den Numerus Clausus in Deutschland nicht ausreicht. Im Zuge der Ausbildung hat sie bereits ein einjähriges Praktikum in der Ubbo-Emmius-Klinik absolviert, wo ihr ein Arbeitsplatz nach dem Ende der Ausbildung angeboten wurde.

 Lebensretter gesucht: Thi Hieu Vo braucht dringend Stammzellenspende

Aber erst muss sie ihre Blutkrankheit besiegen, die vor Kurzem diagnostiziert wurde, wie Vo erzählt. „Hieu hat sich nur leicht gestoßen“, sagt er, und schon habe sich ein kleiner blauer Fleck gezeigt. Das war am Donnerstag vor zwei Wochen. Die angehende Ärztin wusste sogleich, dass das kein gutes Zeichen war. Es stellte sich heraus, dass sie an Anämie leidet: Ihr Knochenmark produziert kein Blut mehr, weder Thrombozyten (Blutplättchen), die für die Blutgerinnung wichtig sind, noch Leukozyten (weiße Blutkörperchen).

Bei einem Anfall von Schüttelfrost wäre sie in der Klinik fast verblutet, weil eine Wunde an einer Hand nicht mehr von den Thrombozyten verschlossen werden konnte. Sie braucht nun alle drei Tage eine Bluttransfusion, und ihre Blutgruppe 0 ist selten.

Er hofft nun, dass bald ein Stammzellenspender gefunden wird und seine Schwester bis zur Transplantation durchhält. Denn die Vorbereitung darauf dauert vier bis sechs Wochen. Ihr ältester Bruder, der letzte Woche als Arzt promoviert hat, und ihr Verlobter Jannik Giesenberg, der seinen Urlaub eigentlich mit ihr in Sofia verbringen wollte, sind bei ihr, und auch Van Qui Vo und seine Familie haben das letzte Wochenende in Gießen verbracht. Auch sonst ist die Anteilnahme der Bevölkerung enorm: Das Instagram-Video, an dem neben Harms und Vo auch der Apotheker Michael Dirksen-Müller von der Sonnen-Apotheke in Upgant-Schott - einer von rund 100 Leukin-Service-Points in Deutschland -, mitgewirkt hatte, wurde rund 400 000 Mal aufgerufen. „Wir haben sogar Kontakt zu einem Tik Toker in Amerika“, freut sich Harms.

Er kennt Vo, weil dieser seit Jahren bei Spenden- und Hilfsaktionen mitmacht. Als die Firma Siebels Teddybären für Flüchtlinge aus der Ukraine sammelte, war Vo der Erste, der morgens mit über 30 hochwertigen Teddybären vor der Tür stand. Er wollte auch nach Ahrweiler fahren, um den Überflutungsopfern zu helfen. Weil sich aber schon genug Helfer gemeldet hatten, spendete er stattdessen Spaten und anderes Hilfsmaterial für 800 Euro. Auch ist We Repair einmal jährlich mit einer Spendenaktion auf dem Straßenfest präsent.

Nun soll Vos Schwester geholfen werden: Am kommenden Sonntag laden der SV Hage, der TuS Großheide und die SG Berumerfehn um 14 Uhr zu einer Spenden- und Typisierungsaktion auf den Sportplatz am Edenhof in Hage ein, wobei für Essen und Trinken reichlich gesorgt wird.

Der Erlös ist für Leukin bestimmt.

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