Lebensretter gesucht: Thi Hieu Vo braucht immer noch dringend Stammzellenspende
Angehende Ärztin aus Marienhafe schwebt in Lebensgefahr und braucht dringend eine Stammzellenspende. Auch ehemalige Arbeitskollegen rufen zur Spende auf.
Lesedauer: ca. 2min 33secBrookmerland Nach einer erfolgreichen Stammzellen-Transplantation im September geht es dem Marienhafer Optikermeister Ernst Moltz, der an Leukämie erkrankt ist, den Umständen entsprechend gut. Für die 26-jährige Thi Hieu Vo, Schwester von Van Qui Vo vom Familienbetrieb We Repair in Upgant-Schott, ist die Lage deutlich kritischer.
Thi Hieu Vo liegt derzeit in der Uniklinik in Gießen, und Vo bangt um ihr Leben. Für sie wird nun auf Hochtouren nach einem Stammzellenspender gesucht. „Sie ist fast verstorben“, informiert ihr Bruder in einem Video, das Norbert Harms vom Baustoffcenter Siebels und Stephan Adelmund vom Projekt Ohr der Auricher Musikschule aufgenommen haben.
Die junge Frau möchte Ärztin werden und studiert Medizin in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, weil ihre Abiturnote von 2,0 für den Numerus Clausus in Deutschland nicht ausreicht. Im Zuge der Ausbildung hat sie bereits ein einjähriges Praktikum in der Ubbo-Emmius-Klinik absolviert, wo ihr ein Arbeitsplatz nach dem Ende der Ausbildung angeboten wurde.
Aber erst muss sie ihre Blutkrankheit besiegen, die vor Kurzem diagnostiziert wurde, wie Vo erzählt. „Hieu hat sich nur leicht gestoßen“, sagt er, und schon habe sich ein kleiner blauer Fleck gezeigt. Die angehende Ärztin wusste sogleich, dass das kein gutes Zeichen war. Es stellte sich heraus, dass sie an Anämie leidet: Ihr Knochenmark produziert kein Blut mehr, weder Thrombozyten (Blutplättchen), die für die Blutgerinnung wichtig sind, noch Leukozyten (weiße Blutkörperchen).
Bei einem Anfall von Schüttelfrost wäre sie in der Klinik fast verblutet, weil eine Wunde an einer Hand nicht mehr von den Thrombozyten verschlossen werden konnte. Sie braucht alle drei Tage eine Bluttransfusion, und ihre Blutgruppe 0 ist selten.
Auch ehemalige Arbeitskollegen machen sich große Sorgen und rufen zur Stammzellenspende auf!
Er hofft nun, dass bald ein Stammzellenspender gefunden wird und seine Schwester bis zur Transplantation durchhält. Denn die Vorbereitung darauf dauert vier bis sechs Wochen. Ihr ältester Bruder, der als Arzt promoviert hat, und ihr Verlobter Jannik Giesenberg, der seinen Urlaub eigentlich mit ihr in Sofia verbringen wollte, sind bei ihr, und auch Van Qui Vo und seine Familie haben das Wochenenden in Gießen verbracht. Auch sonst ist die Anteilnahme der Bevölkerung enorm: Das Instagram-Video, an dem neben Harms und Vo auch der Apotheker Michael Dirksen-Müller von der Sonnen-Apotheke in Upgant-Schott - einer von rund 100 Leukin-Service-Points in Deutschland -, mitgewirkt hatte, wurde rund 400 000 Mal aufgerufen. „Wir haben sogar Kontakt zu einem Tik Toker in Amerika“, freut sich Harms.
Er kennt Vo, weil dieser seit Jahren bei Spenden- und Hilfsaktionen mitmacht. Als die Firma Siebels Teddybären für Flüchtlinge aus der Ukraine sammelte, war Vo der Erste, der morgens mit über 30 hochwertigen Teddybären vor der Tür stand. Er wollte auch nach Ahrweiler fahren, um den Überflutungsopfern zu helfen. Weil sich aber schon genug Helfer gemeldet hatten, spendete er stattdessen Spaten und anderes Hilfsmaterial für 800 Euro. Auch ist We Repair einmal jährlich mit einer Spendenaktion auf dem Straßenfest präsent.