15-jähriges Talent setzt das Glanzlicht
Der B-Jugendliche Fynn Meyerhoff aus Südarle überragte bei den Eisenkugel-Titelkämpfen. Viele Leistungen blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück.
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Vorsprung verteidigt. Die Norderin Hannah de Vries („Noord“) holte sich den Titel bei den Frauen, gefolgt von Kathrin Saathoff (Ostermarsch) und der Südarlerin Anke Klöpper. Fotos: Daja Ecke ©
Strahlender Sonnenschein zog die Friesensportfamilie am Sonntagvormittag nach Leybuchtpolder. Sie war erpicht darauf, den Eisenboßlern beim Entscheid um die ersten Medaillen der Kreiseinzelmeisterschaften zuzusehen. Man ging davon aus, dass die Leistungen der Vorwoche reihenweise geschlagen würden. Aber weit gefehlt, obwohl das Wetter deutlich besser war, konnten sich nur ganz wenige Teilnehmer verbessern. Auf die Frage nach dem Warum, fand nur Rekordsieger Ralf Look eine mögliche Antwort: „Der Kopf spielt eine wesentliche Rolle. In der Vorwoche konnte jeder befreit aufwerfen, jetzt aber muss Leistung kommen. Das beeinflusst dich.“ Einer, der richtig nachlegte, war der Nachwuchswerfer Fynn Meyerhoff aus Südarle. Der 15-Jährige steigerte sich nicht nur um starke 537 Metern, sondern stellte mit 1465 Metern alle anderen in den Schatten. Verwunderlich, denn für Fynn Meyerhoff war die Goldmedaille ohnehin gebucht, da er in der B-Jugend keine Konkurrenten hatte.
Bei der männlichen Jugend A übertrafen nur drei Teilnehmer die 1000-Meter-Marke. Die 1237 m des Zweitplatzierten Jonas Eden (Theener) bildeten die Höchstmarke. Veränderungen zur Vorrunde gab es nicht mehr. Europameister Hauke Roolfs (Südarle) behielt kühlen Kopf und ließ zwei Werfer aus Theener hinter sich. Jonas Eden und Mats Müller trennten in der Addition ihrer Werte lediglich elf Meter.
Die Reihenfolge der weiblichen Jugend B erfuhr eine Generalüberholung. Mit der Bestweite von 934 m verbesserte sich die Fünftplatzierte Fenna de Vries (Norden) noch auf den Bronzerang. Gold ergatterte Ilka Göken (Norddeich), die die Führende Mareike Janßen (Menstede/Arle) verdrängte.
Hart umkämpft waren die Entscheidungen der weiblichen Jugend A. Nach insgesamt 20 Wurf entschieden vier Meter über den Bronzerang. Elf Meter waren entscheidend für die Goldmedaille, die sich Titelverteidigerin Svea Rector mit der Bestweite von 960 m verdiente. Maren Göken (Norddeich) und Neele Schröder (Norden) rahmten die Ausnahmewerferin von „Einigkeit“ Hage ein.
Bei den Frauen war man von den gezeigten Leistungen enttäuscht. Fast alle mussten mit deutlichen Leistungsrückschritten zufrieden sein, selbst das Top-Trio. Die Fünftplatzierte Bianca Brunken war die Einzige, die die Kilometer-Marke hinter sich ließ. Die Werferin von „Waterkant“ Theener steigerte sich auf 1071 m, doch das Podest blieb ihr verwehrt. Die drei Führenden blieben unter sich, einen Wechsel gab es nur auf den Positionen zwei und drei. Die Norderin Hannah de Vries verteidigte den Goldrang vor Kathrin Saathoff (Ostermarsch) und Anke Klöpper (Südarle). In der Addition beider Wettbewerbe trennten die drei nur 77 m – ein Hauch von nichts. Für die neue Kreismeisterin war es die erste Medaille im Eisenwettbewerb. Zu den ersten Gratulanten gehörte Rekordsiegerin Anke Klöpper, die am Vortag noch in der Championstour erfolgreich war (wir berichteten), in Leybuchtpolder jedoch mit ihrer Leistung haderte.
Bescheiden waren die Leistungen auch im Bereich der Männer. Die Bestmarke, die Ralf Look (Großheide) in der Vorwoche mit 1744 m vorgelegt hatte, wurde diesmal zur Utopie. Von den 15 Werfern war nur einer in der Lage, seine Weite aus der Vorrunde zu toppen. Hilko Rosenberg von „Goode Trüll“ Upgant-Schott steigerte sich um 200 m. Der 29-Jährige zeigte die zweitbeste Tagesweite von 1382 m, was ihn auf Platz vier beförderte. Das Podest blieb ihm verwehrt, denn das war in Südarler Hand. Nachdem Niklas Noormann (Theener) als Vorrundenzweiter nur 1023 m vorlegte und weit nach hinten gereicht wurde, nahmen drei Werfer von „He löpt noch“ das Podest in Beschlag. Titelverteidiger Fabian Schiffmann zeigte nahezu 200 m weniger als in der Vorwoche, trotzdem hatte er fast 400 m Vorsprung auf Christian Schoolmann. Dritter im Bunde war Fabians Bruder Jelto Schiffmann, der von Position vier kam. Der Kampf um die Meter hat sich im Bereich der Männer und Frauen auf jeden Fall gelohnt, denn alle 15 Teilnehmer erhalten aufgrund ihrer Positionierung Punkte. In zwei weiteren Wettbewerben kämpfen sie um sechs Plätze im Seiteneinstieg hinsichtlich der EM 2024.
Ergebnisse:
mJB: 1. Fynn Meyerhoff (Südarle) 2393 m.
mJA: 1. Hauke Roolfs (Südarle) 2641 m, 2. Jonas Eden (Theener) 2566 m, 3. Mats Müller (Theener) 2265 m.
wJB: 1. Ilka Göken (Norddeich) 1823 m, 2. Mareike Janßen (Menstede/Arle) 1777 m, 3. Fenna de Vries (Norden) 1731 m.
wJA: 1. Svea Rector (Hage) 1885 m, 2. Maren Göken (Norddeich) 1874 m, 3. Neele Schröder (Norden) 1672 m.
Männer: 1. Fabian Schiffmann (Südarle) 3103 m, 2. Christian Schoolmann (Südarle) 2723 m, 3. Jelto Schiffmann (Südarle) 2701 m.
Frauen: 1. Hannah de Vries (Norden) 2192 m, 2. Kathrin Saathoff (Ostermarsch) 2138 m, 3. Anke Klöpper (Südarle) 2115 m.