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23. Januar 2024, 09:00 Uhr

17 Kegelrobben-Jungtiere „stranden“ in Norddeich

Sturm vor Weihnachten und Touristen zum Jahreswechsel eine „ungünstige Kombination“

Lesedauer: ca. 1min 53sec
17 Kegelrobben-Jungtiere „stranden“ in Norddeich

Norden Das Sturmtief „Zoltan“ hat der Norddeicher Seehundstation inmitten der Wurfsaison der Kegelrobben einen arbeitsreichen Jahresendspurt beschert. Mit Miro wurde am 23. Dezember das erste Kegelrobben-Jungtier der Saison von der Station aufgenommen – inzwischen sind es 17 junge Kegelrobben, die sich in den Becken tummeln.

All zu viele Neuzugänge erwarten die Tierpfleger nun kurz vor dem Ende der Wurfsaison nicht mehr. „Das Gros der neugeborenen Jungtiere wird nun selbstständig sein“, sagte der Leiter Tierpflege, Tim Fetting. Die Zahl der in dieser Saison aufgenommenen Jungtiere liege etwa im Schnitt der Vorjahre.

Der Nachwuchs der größten Raubtiere Deutschlands kommt von November bis Januar zur Welt. Der kräftige Sturm vor Weihnachten, der wohl teils Sandbänke überspülte, und der Tourismus zum Jahreswechsel sei für die Jungtiere eine „unglückliche Kombination“ gewesen, sagte Fetting. Denn in ihren ersten Lebenswochen sind die kleinen Robben besonders anfällig für Störungen. Anders als Seehundbabys können sie mit ihrem weißen, langhaarigen Babyfell zunächst nicht schwimmen, erst nach dem Fellwechsel gehen sie ins Wasser.

Miro wurde an einem Deich bei Norddeich entdeckt – ohne den Kontakt zu seiner Mutter. Mit nur rund 20 Kilogramm hatte er noch kein ausreichendes Gewicht, um allein zu überleben, wie Fetting sagte. In den nächsten zwei bis drei Monaten wird er sich nun wie die anderen Jungtiere das Gewicht von rund 40 Kilogramm anfressen, das sie sonst in der Nordsee am Ende der Säugezeit hätten.

Als angeblicher Konkurrent der Fischer waren Kegelrobben über die Jahrhunderte in der Nordsee nahezu ausgerottet. Seit den 1980er-Jahren entstanden wieder Kolonien, etwa auf der Helgoländer Düne. Die meisten Kegelrobben im niedersächsischen Wattenmeer leben an der Kachelotplate, einer Sandbank zwischen den Inseln Juist und Borkum.

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