50 Jahre gelebte Inklusion
Tag der offenen Tür bei der Behindertenhilfe Norden lädt am 14. Juni zum Entdecken, Erleben und Begegnen ein
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Jens Fehling (v.l.), Abteilungsleiter Birko Tidofeld, Rudolf Franke, Wekstattleiter, und Carl Reeners, Abteilungsleiter Metall. © Ute Bruns
Norden Menschen. Möglichkeiten. Miteinander. – Unter diesem Leitsatz öffnet die Behindertenhilfe Norden am Sonnabens, den 14. Juni, ihre Türen. Anlass ist das 50-jährige Bestehen der Abteilung Birko-Tidofeld der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).
Zwischen 9 und 16 Uhr können Besucherinnen und Besucher an den Standorten in der Rheinstraße 11 und 13 in Norden einen lebendigen Einblick in die Arbeit und Angebote der Einrichtung erhalten – und dabei ganz hautnah erleben, was Inklusion im Alltag bedeutet.
150 Menschen arbeiten gemeinsam in der Werkstatt
Seit einem halben Jahrhundert bietet die WfbM der Behindertenhilfe Norden in Tidofeld Menschen mit Beeinträchtigung berufliche Perspektiven, soziale Teilhabe und individuelle Förderung an.

VIel zu tun in der Teekonfektionierung. © Ute Bruns
Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Vermittlung von Arbeitskompetenzen, sondern auch auf der individuellen Entwicklung, Selbstbestimmung und einem wertschätzenden Miteinander. In der Werkstatt, am Standort Tidofeld, arbeiten heute rund 150 Menschen gemeinsam, inklusive qualifiziertem Personal – in einem Umfeld, das auf Vielfalt setzt und auf individuelle Stärken und Schwächen eingeht.

Fingerspitzengefühl gefragt — Julian Garten beim Polieren. © Ute Bruns
Fachkräfte begleiten Gäste durch die Werkstatt
Alle Bereiche liegen dicht beieinander und sind bequem fußläufig zu erkunden. Fachkräfte begleiten die Gäste durch die Werkstatt, geben Einführungen, beantworten Fragen und erklären die jeweiligen Tätigkeiten.

Auch die Wäscherei ist am Tag der offenen Tür zu besichtigen. © Ute Bruns
Vorstellen möchte sich auch die Tischlerei, die an diesem Tag nicht nur ihre Werkstatt präsentiert, sondern auch eigene Produkte zum Verkauf anbietet – darunter viele liebevoll gestaltete Stücke, die bereits von den Weihnachtsmärkten oder dem Sommerfest der Stadt Norden bekannt sein dürften.

Im Berufsbildungsbereich Hauswirtschaft wird der Teig für die Kuchen am Tag der offenen Tür vorbereitet. © Ute Bruns
Kontinuierlicher Wandel
Auch für das leibliche Wohl ist umfassend gesorgt: Gäste dürfen sich auf Gegrilltes, frische Salate, Pommes, Kuchen, Berliner und gekühlte Getränke freuen. Die Veranstaltung richtet sich an Menschen aus der Region, Familien, Fachkräfte, Nachbarn, Unternehmen – und an alle, die Interesse an einem inklusiven Lebens- und Arbeitsumfeld haben.

Tag der offenen Tür für alle Interessierten
Trotz aller Strukturveränderungen bleibt eines konstant: die Überzeugung, dass jeder Mensch etwas Wertvolles einbringen kann – unabhängig von Beeinträchtigung oder Herkunft. Im Mittelpunkt stehen Persönlichkeit, Potenzial und Lebensfreude. „Wir sind bunt“, so beschreibt es Werkstattleiter Rudolf Franke – und dieser Gedanke durchzieht alle Bereiche der WfbM. Der Tag der offenen Tür zum 50-jährigen Jubiläum ist eine Einladung, diese gelebte Vielfalt hautnah zu erleben, Vorurteile abzubauen, Berührungsängste zu verlieren und neue Perspektiven zu gewinnen. Offen, herzlich und informativ – ein Tag, der zeigt, wie stark das gelebte Miteinander sein kann, wenn jeder Mensch zählt.