5G-Netz: Wie sind die Gemeinden aufgestellt?
Der Netzausbau schreitet voran. Ob Nutzer Empfang haben, hängt jedoch stark vom Anbieter ab
Lesedauer: ca. 2min 43sec
Hage/Großheide/Dornum/Brookmerland Bis zum Jahr 2030 soll es den neusten Mobilfunkstandard 5G überall dort geben, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind – das ist das Ziel der Gigabit-strategie der Bundesregierung. Und es sieht in Ostfriesland – genauer in den Samtgemeinden Hage und Brookmerland sowie in den Gemeinden Großheide und Dornum – gar nicht so schlecht aus mit dem Netzausbau. Denn die Netzabdeckung mit schnellem und mobilem Internet wird in den vier (Samt)-Gemeinden immer lückenloser. Das geht aus einer Anfrage des KURIER bei den drei deutschen Mobilfunknetzbetreibern Telekom, Vodafone und O2 Telefónica hervor.
Zahlreiche Regionen sind schon heute mit dem 5G-Netz ausgerüstet und der Ausbau geht nach Angaben der Mobilfunkanbieter laufend weiter. Allen voran: die Deutsche Telekom. Beinahe flächendeckend bietet das Bonner Unternehmen seinen Kunden der Samtgemeinden Hage und Brookmerland sowie der Gemeinden Großheide und Dornum den neuen Mobilfunkstandard an. Lediglich einige wenige Flecken werden allein mit LTE (auch 4G genannt) versorgt. Dies ist unter anderem in Rechtsupweg der Fall. Doch auch dort rückt das 5G-Netz näher. Zwischen Ostermoordorf und Halbemond sowie in Berumerfehn und westlich von Leezdorf schmückt hingegen das 2G-Netz ein paar kleine Flecken im Datenteppich.
Vodafone betreibt derzeit 44 Mobilfunkstationen im Landkreis Aurich. Drei davon in Dornum sowie jeweils einen in Hage, Großheide, Marienhafe und Wirdum. Diese sind allesamt mit der 5G-Technologie ausgerüstet. Vodafone-Kunden in Rechtsupweg surfen hingegen überwiegend mit 4G. Unter anderem in Upgant-Schott und Hagermarsch kommt das 5G DSS-Netz (leicht höhere durchschnittliche Datenrate als bei 4G) an. Richtung Berum tauchen ein paar blinde Flecken auf. Hier kommt teilweise nur 2G-Netz an.
Der britische Telekommunikationskonzern stattet die 44 vorhandenen Mobilfunkstationen nach und nach mit 5G aus. Aktuell hat Vodafone bereits an 33 Standorten die mobile Breitband-Technologie 5G in Betrieb genommen. Durch diese 5G-Stationen sind bereits mehr als 91 Prozent der besiedelten Gebiete im Landkreis Aurich mit 5G versorgt. Sieben der 33 5G-Standorte funken sogar mit 5G+ - und somit mit Gigabit-Geschwindigkeiten.
Der Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica hat in Dornum jüngst die vorhandenen Mobilfunkstandorte schrittweise um den 5G-Mobilfunkstandard erweitert. Während in Dornum und Großheide das 5G-Netz jetzt zur Verfügung steht, surfen O2-Kunden in Hage und dem Brookmerland noch überwiegend im LTE-Netz. Hagermarsch hingegen ist auch über O2 recht gut mit 5G ausgestattet. Weniger gute Verbindungen haben Nutzer in Arle, Neßmersiel, rund um Donumersiel sowie in der Nähe von Lütetsburg.
Nach Aussagen des Unternehmens Vodafone wächst der mobile Datenverkehr im Landkreis Aurich rasant - mit einer jährlichen Steigerungsrate von aktuell mehr als 30 Prozent. Die Menschen surfen also immer stärker im mobilen Internet. Ewa aus beruflichen Gründen, um soziale Medien zu nutzen oder TV-Sendungen im Live-Stream zu verfolgen. Mit dem zunehmenden 5G-Ausbau wird das mobile Internet noch schneller und die Reaktionszeiten bei der Datennutzung verkürzen sich weiter. Damit eröffnet 5G für neue mobile Anwendungen wie unter anderem Virtual/Augmented Reality oder anspruchsvolles mobiles Gaming volles Potenzial für die Nutzer.
Bis 2030 soll es 5G überall dort geben, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind. Damit der Ausbau der digitalen Infrastrukturen noch mehr Tempo aufnehmen kann und weiße Flecken geschlossen werden können, braucht es dem Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica zufolge schnellere Genehmigungsverfahren für neue Mobilfunkstandorte sowie eine Verlängerung von Bestandsfrequenzen für die nachhaltige Versorgung im ländlichen Raum.