Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
28. September 2024, 11:00 Uhr

800 Besucher in Angst und Schrecken: Die erste Horrornacht im Maislabyrinth

Unser Redakteur war live dabei: Und zwar als Erschrecker. Wie schwierig ist es eigentlich, jemanden Angst einzujagen?

Lesedauer: ca. 3min 03sec
Merlin Klinke war einer der Erschrecker. Foto: Meret Edzards-Tschinke

Merlin Klinke war einer der Erschrecker. Foto: Meret Edzards-Tschinke © Edzards-Tschinke met

Lütetsburg Zwischen den Halmen der Maispflanzen blitzt im Dunkeln das Licht einer Taschenlampe hervor. Noch ahnen die beiden Besucher nicht, wann sie erschreckt werden. „Da springt bestimmt gleich jemand aus dem Maisfeld“, sagt der Mann zur Frau. Nur sehen sie das „Buschmonster“ noch nicht. Das Monster ist der KURIER-Redakteur Merlin Klinke. Mit einem freundlichen „So etwa?“, springt dieser aus seinem Versteck im Mais auf und mit lautem Schreien suchen die beiden das Weite.

Das Maislabyrinth in Lütetsburg aus der Vogelperspektive. Foto: Martin Stromann

Das Maislabyrinth in Lütetsburg aus der Vogelperspektive. Foto: Martin Stromann © Stromann str

Solche Szenen haben sich am Wochenende im Maislabyrinth Lütetsburg bei der ersten Horrornacht den ganzen Abend abgespielt. Die Idee dazu haben Leif Krumm und Stefan Olbrich, Veranstaltungen Schloss Lütetsburg, ausgearbeitet. Ursprünglich wollte Krumm nur einige Bilder für seine Instagram Seite „east_frisian_nightmare“ im Maislabyrinth machen. Verkleidet als monströse Vogelscheuche. „Der Rest kam dann ziemlich von allein“, so Krumm. Zusammen mit Lara Krumm, Jan Chwalczyk, Meike Besemann, Timo Tjaden, Merlin Klinke, Julia Dehm, Michael Kleen und Leif Krumm ging es dann am Abend, als die verschiedensten Kreaturen der Nacht in das Maisfeld. An einigen der Kostüme arbeiten sie schon seit mehreren Jahren immer wieder.

800 Besucher in Angst und Schrecken: Die erste Horrornacht im Maislabyrinth

Doch wie erschreckt man Menschen überhaupt? Denn im Arbeitsalltag geht es dann ja doch deutlich freundlicher zu. „Das ist gar nicht so schwer“, sagt Krumm beruhigend. Er ist bereits seit 2018 in Spukhäusern und manchmal auch auf offener Straße im Kostüm unterwegs. „Die Leute wollen erschreckt werden.“

So war es dann auch: Nicht einmal zehn Minuten nach Eröffnung des Labyrinthes am späten Abend, die Dunkelheit sorgte bereits für die nötige Atmosphäre, erklangen immer wieder angsterfüllte Schreie aus allen Winkeln des Feldes.

Mit einem Kerzenlicht bewaffnet, reichte es bereits, in Kombination mit der Maske durch die Gänge zu schleichen – und ruckartig drehen sich die entgegenkommenden Taschenlampen in eine andere Richtung. Für die Hartgesottenen wurde noch einmal in gebückter Haltung röchelnd zum Sprint angesetzt. Wer dann noch nicht panisch floh, hat sich auch das Recht verdient, den Gang weiter entlanggehen zu dürfen.

„Es macht einfach Spaß, Angst und Schrecken zu verbreiten“, sagt Krumm. Daher möchte er den Feiertag Halloween als Nacht des Gruselns auch in Ostfriesland etabliert sehen. Entsprechend ist er auch schon kostümiert in Fußgängerzonen unterwegs gewesen, um den „Spirit“ zu verbreiten. Wenn Kinder sich an ihn oder seine Kollegen herangetraut haben, wurden sie mit Süßigkeiten belohnt.

Für viele hat bereits das Aussehen der Kreaturen gereicht, um sich zu erschrecken.

Für viele hat bereits das Aussehen der Kreaturen gereicht, um sich zu erschrecken. © Lehmann leh

Nachts im Labyrinth gab es aber keine Süßigkeiten. Dafür Stempel, die die Besucher sammeln konnten. Insgesamt mussten sechs Stationen im Feld gefunden werden – als Hilfe gab es eine Karte und eine Taschenlampe. Beim Versuch, ihre Karte zu stempeln, haben einige Besucher schnell vergessen, wo sie eigentlich sind. Mit leichten Schritten konnte sich das Buschmonster, das unser Redakteur darstellte, annähern und direkt hinter dem Stempelnden warten. Während der Rest der Gruppe bereits seine Anwesenheit bemerkte und das Opfer aufmerksam machen wollte, dreht sich dieses, wie im Horrorfilm, langsam um und lässt vor Schreck den Stempel fallen. In solchen Situationen braucht man nicht einmal ein Wort sagen, um Angst zu verbreiten. Denn in der Finsternis wirkt alles gruseliger.

Dunkel war es aber auch für die Monster. Vogelscheuchen und lebendig gewordene Büsche sind nicht gerade für ihre guten Augen bekannt. Denn durch die Masken wird die Sicht noch zusätzlich eingeschränkt. Dazu sind Labyrinthe nicht besonders übersichtlich. „Gibt es auch noch andere Monster als dich?“, wurde unser Redakteur nicht nur einmal gefragt.

Auf der Suche nach Stempeln ging es durchs Feld.

Auf der Suche nach Stempeln ging es durchs Feld. © Lehmann leh

Denn nicht nur Besucher, auch die Monster haben zwischendurch die Orientierung verloren. Das war aber nicht sehr dramatisch, denn auch bei der fünften Begegnung ging es noch unxter die Haut, wenn das Wesen um die Ecke kommt.

Rund 800 Besucher ließen sich an dem Sonnabend Angst einjagen, sehr zur Begeisterung von Stefan Olbrich. „Wir werden das nächstes Jahr definitiv wiederholen“. Dann mit mehr Sound, mehr Monstern und mehr Grusel. Denn auch die Erschrecker wissen jetzt, wie die Nächte 2025 noch schrecklicher gestaltet werden können.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Das könnte Sie auch interessieren:

Update: Eröffnung der Illumina abgesagt!

Der Schlosspark erstrahlt hell und bunt: Die Illumina 2024 bis zum 6. Oktober erleben und genießen. Diesjähriges Thema: Unendliche Weiten. Doch die Eröffnung am Freitag musste wetterbedingt abgesagtmehr...