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16. November 2023, 06:00 Uhr

Investor plant 86 neue Wohnungen in Norddeich

Entsteht dort eine „Geisterstadt“, oder werden die Wohnungen dauerhaft bewohnt? Die Politik gab ihre Zustimmung zum Projekt, doch Grüne und CDU sehen das Riesen-Projekt skeptisch.

Lesedauer: ca. 2min 19sec
Die Planung sieht vier Gebäuderiegel für Ferienwohnungen (links) und vier Gebäude für Dauerwohnen vor. Grafik: urbano

Die Planung sieht vier Gebäuderiegel für Ferienwohnungen (links) und vier Gebäude für Dauerwohnen vor. Grafik: urbano ©

Norden Das geplante Wohnquartier auf dem Gelände des ehemaligen Getränkemarkts in Norddeich an der Norddeicher Straße sorgte am Dienstagabend im Norder Bau- und Sanierungsausschuss teils für kontroverse Diskussionen. Von der breiten Mehrheit der Mitglieder wurde das Projekt, bei dem neben Ferienwohnungen auch Dauerwohnraum geschaffen werden soll, allerdings begrüßt.

Insgesamt acht Wohngebäude sollen nach den Wünschen der Arge Deichland auf dem Gelände entstehen. Im vorderen, der Straße zugewandten Seite sind drei Gebäude vorgesehen, in zweiter Reihe ein weiteres mehrgeschossiges Wohngebäude. Hier sollen insgesamt 46 kleine bis mittelgroße Dauerwohnungen entstehen, die unter anderem „für Mitarbeiter in der Gastronomie und den Beherbergungsbetrieben“ vorgesehen sind, so Bürgermeister Florian Eiben (SPD). In dritter Reihe und angrenzend an landwirtschaftlich genutztes Grünland sollen vier Gebäuderiegel mit insgesamt 40 Ferienwohnungen entstehen.

Vor gut zwei Jahren hatte der Rat der Stadt bereits die Aufstellung eines geänderten Bebauungsplans beschlossen – der erste Entwurf scheiterte jedoch am Wunsch der Politik, die zu viel versiegelte Fläche und zu wenig Grün bemängelte. Diesem Wunsch ist die urbano Stadtplanung aus Norden nun nachgekommen und präsentierte einen ausgewogenen Planentwurf mit viel Grünfläche sowie einer mittig gelegenen Spiel- und Gemeinschaftsfläche. Des Weiteren soll eine Tiefgarage unter den hinteren Wohngebäuden entstehen, deren Stellplätze für alle Urlaubsgäste und zum Teil für die Dauerbewohner zur Verfügung stehen. Weitere Stellplätze vor den Gebäuden der Dauerwohnungen sowie für das im Erdgeschoss eines der Häuser vorgesehene Restaurant verbleiben oberirdisch. Das Wohnquartier soll über die vorhandene Einmündung von der Norddeicher Straße zum ehemaligen Getränkemarkt sowie eine neu zu bauende Zufahrt über die Straße Zum Bahnkolk erfolgen.

Jürgen Heckrodt (FDP), selbst Hotelier in Norden, kennt die Bedürfnisse der Mitarbeiter aus Gastronomie und Hotellerie nur zu gut und merkte an, dass „Wohnungen für das Personal heute das A und O sind“. Insgesamt befand er die jetzt vorgelegten Planungen für gut und lobte die „gelungene Abstimmung zwischen Stadtverwaltung und Investor“. Bezahlbare Mieten für die Dauerwohnungen sollen durch eine Quersubventionierung mit den Ferienwohnungen erreicht werden.

Dem Vorhaben war eine große Zustimmung seitens der Ausschussmitglieder sicher, das verdeutlichten die Stellungnahmen der Abgeordneten. Nur Helmut Fischer-Joost (Grüne) und Sven Rogall (CDU) konnten dem nichts abgewinnen. Fischer-Joost befürchtet einen „toten Ortseingang“, wenn die Dauerwohnungen an der Norddeicher Straße entgegen der Planung doch nur sporadisch genutzt werden und Rogall giftete eine „Geisterstadt wie auf dem ehemaligen Gelände der Score-Tankstelle“ hinterher. Letztendlich verabschiedete der Ausschuss die Vorlage bei einer Gegenstimme des Christdemokraten. Nun muss der Rat am 12. Dezember sein Okay geben.

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