Die größere Routine und ein überragender Rechtsaußen haben am Sonnabend den Ausschlag zugunsten der Gäste gegeben: Nach drei Siegen in den ersten drei Heimspielen kassierten die Landesliga-Handballer von TuRa Marienhafe gegen den FC Schüttorf eine 27:30-Niederlage, die durchaus vermeidbar war. Durch die Pleite mussten die Marienhafer die Tabellenführung an de SG Teuto Handball abtreten.

Die Personalprobleme der Brookmerlander wuchsen einen Tag vor der Partie weiter an. Dass Menke Poppinga (Schulteroperation) sowie die beruflich verhinderten Vincent Brumund, Lukas Bron und Jörn Janssen fehlen würden, stand schon fest. Dann musste sich auch noch Daniel Schrainer abmelden. Eine Sprunggelenksverletzung, die ihn schon länger behindert, hat sich gravierend verschlimmert. Anfang des neuen Jahres soll ein MRT genauere Erkenntnisse bringen.

Den Start in die Partie verschliefen die Marienhafer völlig. Nach fünf Minuten lagen sie 0:3 im Hintertreffen. Bereits zu diesem Zeitpunkt deutete Max Helming seine Durchschlagskraft mit zwei Treffern an. Nach 60 Minuten standen für den wurfgewaltigen Linkshänder, den die gegnerische Abwehr zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekam, 13 Tore zu Buche.

Es dauert fast sieben Minuten, ehe die gut 100 Zuschauer in der Kurt-Knippelmeyer-Halle erstmals jubeln durften. Da markierte Lutz Bohlken seinen ersten Treffer, dem der mehr als zwei Meter große TuRa-Rückraumspieler zehn weitere folgen ließ.

Die Schützlinge von Trainer Klaus Näckel kämpften sich aber ins Spiel hinein. „Das war das Erfreuliche, dass die Jungs sich nie haben hängen lassen“, lobte Näckel seine Spieler. Über 4:4 erarbeiteten sich die Gastgeber eine Drei-Tore-Führung (12:9), die Schüttorf während einer Zwei-Minuten-Strafe für Falk Kurtz aber schnell wieder ausglich. Beim Stand von 14:14 wurden die Seiten gewechselt.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste – mit einer Tiefschlafphase der Marienhafer, die in der 33. Minute beim 14:17 wieder einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen mussten. Lutz Bohlken und Tarek Redler mit einem seiner vier verwandelten Siebenmeter verkürzten, doch als Patrick Peters für zwei Minuten zum Abkühlen auf die Strafbank musste, schlugen die Grafschafter eiskalt zu und zogen auf 20:16 davon. Beim 20:26 sechs Minuten vor Schluss war die Entscheidung zugunsten der Gäste gefallen. In der Schlussphase gelang es TuRa, das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten.

„Schüttorfs Sieg ist absolut verdient, weil wir uns in einigen Situationen nicht clever genug verhalten und zu viele einfache Fehler gemacht haben“, sagte Näckel. Am Sonntag müssen die Marienhafer um 17 Uhr beim TuS Bramsche antreten, der genau wie TuRa zum Kreis der voraussichtlich acht Mannschaften gehört, die sich um die sechs Qualifikationsplätze zur Verbandsliga streiten.

TuRa Marienhafe: Möhlmann, Schwitters – Peters (2), T. Poppinga (3), Glave, Folkerts (1), Stöver (2), Moltz (1), Kurtz, Dallügge (2), Bohlken (11), Redler (5/4).