Löffler brüteten, bevor sie vor etwa 20 Jahren auch die Ostfriesischen Inseln zu besiedeln begannen, ausschließlich an der Küste und den Inseln der Niederlande. Vor etwa 30 Jahren begannen Fachleute dort mit der individuellen Kennzeichnung der Vögel mit verschiedenen Ringen. In den letzten Jahren sind es meist an jedem Bein drei verschiedenfarbige Ringe. Damit diese auch bei im Wasser stehenden Individuen gesehen werden können, befinden sie sich nicht unten auf den Zehen sondern oberhalb des Gelenks. Beringt werden die Jungtiere wenn sie noch flugunfähig sind, doch sind die Gelenke, die Tibiotarsen, groß genug, um ein Rutschen der Ringe nach unten verhindern.

Der Norderneyer Ornithologe Dr. Manfred Temme dokumentiert die auf unserer Insel entdeckten Löffler seit vielen Jahren und ist immer wieder überrascht über die unterschiedlichen Lebensläufe und Aufenthaltsgebiete dieser Vögel. Der bisher älteste Ringvogel ist während seiner 25 Lebensjahre alljährlich bis Spanien geflogen und wurde hier in seinem bevorzugten Winterquartier, dem Feuchtgebiet „Pontevedra, Ensenada de O Grove“ im Nordwesten des Landes alljährlich zwischen 20 und 50 Mal wiedergesehen und insgesamt 543 Mal vom dortigen Beobachter, Miguel Lorenzo, zurückgemeldet. Bei vielen anderen Löfflern seht das Bild ähnlich aus. An den Süßwasserteichen im Südstrandpolder baden und trinken sie zur Hochwasserzeit und beschäftigen sich viel mit gegenseitiger Gefiederpflege.

Wenn Dr. Temme beringte Löffler im Südstrandpolder sieht, fotografiert er sie und deren Ringkombination mit einer stark vergrößernden Kamera und sendet die Bilder dem niederländischen Fachmann und Kollegen, Harry Horn. In kürzester Zeit sendet dieser dann die umfangreichen Wiederfundlisten, mit Angaben über die Aufenthaltsorte, das Land und den jeweiligen Melder zurück.