Ärzte in ganz Ostfriesland streiken am Montag
Am Brückentag (2. Oktober) zum Arzt zu gehen: Das dürfte keine gute Idee sein. Der Virchowbund hat seine Mitgliedspraxen dazu aufgerufen, den Montag „zur Fortbildung“ zu nutzen - und durch den Streik auf die „schwierige Lage der Hausarztpraxen aufmerksam zu machen.
Lesedauer: ca. 1min 35secOstfriesland Deutschlandweit wollen Tausende Allgemein- und Fachärzte an diesem Montag in einer bundesweiten Protestaktion ihre Praxen geschlossen halten. Der Virchowbund als Verband der niedergelassenen Haus- und Fachärzte hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen hätten sich angeschlossen, sagte ein Sprecher des Virchowbunds am Freitag. Wie viele Praxen wo genau nicht öffnen, könne man nicht sagen. Es werde damit gerechnet, dass es sich um eine fünfstellige Zahl handele. Damit starte die Kampagne „Praxis in Not“ in eine neue Phase.
Protest gegen Lauterbach
Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Es ist ein deutliches Zeichen an die Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition und an Bundeskanzler Olaf Scholz, dem Treiben Lauterbachs endlich einen Riegel vorzuschieben“, sagte der Bundesvorsitzende Dirk Heinrich laut Mitteilung. Lauterbach wolle das Gesundheitssystem „unwiederbringlich in Richtung Staatsmedizin umbauen“ und missachte die Belange der Praxisärzte. Zudem seien Praxen durch Inflation, steigende Energiepreise, Fachkräftemangel und unzureichende Finanzierungsabschlüsse mit den Krankenkassen stark unter Druck, betonte der Verband.
Die geschlossenen Praxen werden vertreten; in akuten Fällen stehen die Notaufnahmen der Krankenhäuser bereit.