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Aktionsbündnis Norden kritisiert unnötigen Umzug des Helenenstifts

Der Umzug des Helenenstifts Hage ins UEK Norden stößt auf heftige Kritik. Walter Zuber und das Aktionsbündnis Norden bezweifeln die offizielle Begründung und sehen eher finanzielle Motive

Lesedauer: ca. 2min 15sec
Ein Teil des ehemaligen Krankenhauses wird jetzt vom Helenenstift genutzt.

Ein Teil des ehemaligen Krankenhauses wird jetzt vom Helenenstift genutzt. © Lehmann

Norden/Hage Das Aktionsbündnis Norden erhebt schwere Vorwürfe gegen den Landkreis Aurich im Zusammenhang mit der geplanten Schließung und Verlegung des Alten- und Pflegeheims Helenenstift in Hage. Laut einer aktuellen Stellungnahme wirft das Bündnis dem Landkreis vor, finanzielle Engpässe zu Lasten der pflegebedürftigen Bevölkerung zu lösen und verweist auf ein Gutachten, das alternative Lösungen aufzeigt. Die Begründung des Landkreises, wonach das Helenenstift aus brandschutzrechtlichen und baulichen Gründen geschlossen werden müsse, hält das Bündnis für vorgeschoben und übertrieben.

Hauptgebäude in annehmbaren Zustand

Eine im März 2024 von der Pluralis GmbH durchgeführte Untersuchung attestierte dem Hauptgebäude des Helenenstifts einen „annehmbaren Zustand“ und wies darauf hin, dass notwendige brandschutztechnische Maßnahmen mit einem Kostenaufwand von rund 350.000 Euro umgesetzt werden könnten. Knapp vier Monate später jedoch erklärte der Landkreis Aurich, der Gebäudekomplex verstoße gegen öffentliches Baurecht und stelle im Brandfall eine akute Gefahr für Bewohner und Mitarbeiter dar. Der Landkreis sah sich gezwungen, eine rasche Verlegung der Bewohner*innen in die leerstehenden Räumlichkeiten der UEK Norden zu veranlassen.

Knut Richter, Sprecher des Aktionsbündnisses, betont, dass „durch das Umsetzen einer überschaubaren Anzahl von Maßnahmen der Betrieb hätte weitergeführt werden können.“ Richter wirft dem Landkreis vor, sich von finanziellen Interessen leiten zu lassen und erklärt den geplanten Umzug als eine Fortsetzung des Sparkurses, der bereits bei der Schließung des Norder Krankenhauses spürbar wurde.

Umstände werfen Fragen auf

Die Umstände der Entscheidung zur Schließung werfen für das Aktionsbündnis grundlegende Fragen auf. Laut Richter stellt sich die Frage, wer die Verantwortung für die brandschutzrechtlichen Defizite der letzten Jahrzehnte trägt und warum die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises diese Mängel nun als bedrohlich einstuft.

Auch das Aktionsbündnis kritisiert das Vorgehen als möglicherweise finanzbedingt: Die von Pluralis empfohlenen umfassenden Modernisierungen, darunter die Umgestaltung der veralteten Zweibettzimmer zu modernen Einzelappartements, seien zwar notwendig, doch dem Landkreis offenbar zu kostspielig. Diese Maßnahmen erfordern Investitionen in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro. Das Gutachten empfiehlt, zunächst eine Wirtschaftlichkeitsprüfung vorzunehmen und die Modernisierungen schrittweise durchzuführen, was laut dem Bündnis eine rentable und langfristig tragfähige Lösung darstellen würde.

Das Aktionsbündnis verweist abschließend auf die finanziellen Schwierigkeiten des Landkreises durch die geplante Zentralklinik und sieht in diesem Hintergrund den entscheidenden Grund für die geplante Verlegung des Helenenstifts. Sprecher Walter Zuber warnt vor den Auswirkungen dieses „wirtschaftlich motivierten Umgangs“ mit den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Bevölkerung und fordert eine realistische und sozialverträgliche Lösung für das Helenenstift.

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Erstellt:
30. Oktober 2024, 11:41 Uhr

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