Gesundheitsministeriium verkündet aus Versehen den Stopp der Klinik-Schließung in Norden
Ein Ehepaar aus Norden hatte sich an Ministerpräsident Stephan Weil gewandt mit der Bitte, die Umwandlung in ein Gesundheitszentrum zu verhindern. Die Antwort aus Hannover war überraschend.
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Die Schließung des Norder Krankenhauses geht weiter. Auch wenn eine Mail aus Hannover das Gegenteil behauptet. © Walther cwa
Norden Lange war nicht klar, ob die Mail gefälscht ist oder ob sie wirklich aus dem Gesundheistministerium in Hannover stammt. Ihr Inhalt: Die vorzeitige Umwandlung der Norder Klinik in ein Regionales Gesundheitszentrum wird gestoppt.
Das schrieb jetzt eine Ministeriums-Mitarbeiterin einem Ehepaar aus dem Altkreis Norden. Das Paar hatte sich direkt an Ministerpräsident Stephan Weil gewandt mit der Bitte, das Krankenhaus in Norden länger bestehen zu lassen. [Tbs: lw]
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Gestern Abend dementierten auch die Kliniken Aurich-Norden-Emden. „Wir setzen unverändert das Konzept des geplanten und vorgestellten medizinischen Angebots für den Standort Norden um“, sagte Sprecherin Annika Weigelt.
Ministeriumssprecher Sebastian Schumacher hielt sich bis zum Abend bedeckt zu der Frage, ob die Mail aus seinem Ministerium kommt oder nicht, musst dann jedoch zugeben: „Die E-Mail stammt aus unserem Hause. Diese ist allerdings nicht abgestimmt gewesen und inhaltlich fehlerhaft. Für die entstandene Verwirrung entschuldigen wir uns.“
Die Verwirrung war in der Tat groß. „Erfreulicherweise kann ich Ihnen mitteilen, dass die Pläne bezüglich einer Umwandlung des Krankenhauses in Norden in ein Regionales Gesundheitszentrum bis auf Weiteres ausgesetzt wurden. Dies hat der Krankenhausträger nach intensiven Gesprächen mit dem Ministerium mitgeteilt“, schreibt die Yvonne Bauersfeld, „Referat 404 Krankenhäuser“, dem Ehepaar, dessen Namen nicht bekannt sind. Die Mail erreichte die KURIER-Redaktion über das Aktionsbündnis.
„Ich glaube nichts mehr“, sagte Walter Zuber gestern Mittag am Telefon dem KURIER. Er hat Recht behalten.
Das Krankenhaus in Norden sei erkennbar nicht zukunftsfähig, unterstreicht Schumacher in seinem Statement. An dieser Lage habe sich nichts geändert. Daher habe sich der Landkreis auf den Weg gemacht, die Gesundheitsversorgung mit einem alternativen medizinischen Angebot in Norden weiterzuentwickeln und zugleich ein Zentralklinikum voranzutreiben. „Dies wird seitens des Landes begrüßt. Das Land unterstützt nach wie vor die Planungen für das Zentralklinikum Georgsheil/Uthwerdum“, heißt es abschließend.