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19. Juni 2024, 06:30 Uhr

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An einer befahrbaren Ems hängen Tausende von Jobs

Gerade erst haben die Umweltverbände erneut ihren Widerstand gegen die Ems-Vertiefung angekündigt. Jetzt reagiert die Emder Hafenwirtschaft. Sie hat eine klare Botschaft.

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Die Schiffe werden immer größer und sie liegen immer tiefer, auch wegen der schwereren E-Autos: Die Emder Hafenwirtschaft fordert vehement die Fahrrinnenvertiefung der Ems. Foto: dpa

Die Schiffe werden immer größer und sie liegen immer tiefer, auch wegen der schwereren E-Autos: Die Emder Hafenwirtschaft fordert vehement die Fahrrinnenvertiefung der Ems. Foto: dpa © Lars Penning/dpa

Emden Die Emder Hafenwirtschaft (EHFG) reagiert auf die Ankündigung von deutschen und niederländischen Umweltverbänden, sich gegen eine mögliche Genehmigung der Fahrrinnenvertiefung der Ems gerichtlich zur Wehr zu setzen.

Sie weist darauf hin, dass sie die geplante Maßnahme als Chance sieht, Ökonomie und Ökologie an der Emsmündung miteinander in Einklang zu bringen. Die Anpassung des Fahrwassers sei nach Angaben von Emdens Hafenrepräsentant Reinhard Hegewald auch erforderlich, um den ökologischen Herausforderungen gerecht zu werden, vor denen die regionale Wirtschaft steht. Er nennt in diesem Zusammenhang den Transport von großen Teilen zur Errichtung von Offshore-Windkraftplattformen und -parks in der Nordsee. Diese erforderten ebenso tiefer gehende Schiffe wie die Elektromobilität. Denn Elektrofahrzeuge seien um rund ein Drittel schwerer als die bisherigen Fahrzeuge mit Verbrennerantrieb. Das habe Auswirkungen auf die Tiefgänge der Autotransporter. Zudem gebe es Überlegungen, einen Teil des Baggergutes aus der Unterhaltung der Außenems an Land zu verbringen. Dort würde er – statt in der Emsmündung verklappt zu werden – reifen und danach zur Erhöhung der Deiche verwendet werden können. „Das macht auf jeden Fall mehr Sinn als binnendeichs den dort ohnehin kaum noch verfügbaren Klei für den Deichbau zu entnehmen“, so Hegewald.

Die Ems ist die Nabelschnur Ostfrieslands

Die Hafengesellschaft sieht die Außenems als „Nabelschnur“, die Emden und einen großen Teil der ostfriesischen Halbinsel mit der Welt verbinde und zum Erhalt von Arbeitsplätzen im Emder Hafen beitrage. Wenn die Anpassung ausbleiben würde, könnten Arbeitsplätze in Emden und in der Region in Gefahr geraten. Hegewald wies darauf hin, dass es die jetzt angestrebte Tiefe in der Außenems bereits gegeben habe, als Emden noch einer der großen Erzumschlagshäfen war.

Die Auslegung des Plans ist ein „Meilenstein“

Der Seehafen Emden habe sich nach einem langen und schmerzlichen Umstrukturierungsprozess von einem Massenguthafen zu einem Hafen mit Umschlag von hochmodernen Stückgütern im Umfang von fast sechs Millionen Tonnen pro Jahr entwickelt. Rund 10000 Menschen und deren Familien biete er sichere Arbeitsplätze. Die Hafen-Lobbyisten sehen den Seehafen jetzt an einem Wendepunkt. Denn gelänge es jetzt nicht, sich den zukünftigen ökologischen und ökonomischen Erfordernissen zu stellen und sich anzupassen, sei seine Stellung als wirtschaftliche „Herzkammer“ der Region gefährdet.

Die Auslegung der Planunterlagen bezeichnet die EHFG als „Meilenstein“ auf dem Weg in eine sichere Zukunft für den Emder Hafen und sein Umland. „So weit wie jetzt waren wir mit den Planungen noch nie“.

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