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20. September 2024, 17:13 Uhr

Anke Klöpper erlebt eine Pannen-Serie

Spitzenboßlerin von „He löpt noch“ Südarle mit viel Pech im Halbfinale von „King and Queen of the Roads“ in Irland.

Lesedauer: ca. 2min 36sec
„Unlucky“ – unglücklich. Das hörte Anke Klöpper oft beim Handschlag mit den irischen Gastgebern. Foto: Ute Bruns

„Unlucky“ – unglücklich. Das hörte Anke Klöpper oft beim Handschlag mit den irischen Gastgebern. Foto: Ute Bruns © Bruns ubr

Ballincurrig Sie gehört seit Jahren zu den besten Boßlerinnen Europas. Dank ihrer beeindruckenden Klasse hat Anke Klöpper als feste Nummer eins des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) die bereits achte Einladung seit 2012 zum hochrangigen Boßlerfestival „King and Queen of the Roads“ in Irland erhalten. In dem kleinen Ort Ballincurrig in der Nähe von Cork gelang der 32-Jährigen vom KBV „He löpt noch“ Südarle zweimal der große Coup, in das heiß begehrte Finale einzuziehen. Ein drittes Mal nach 2017 und 2023 blieb der Münkeboerin am Freitag verwehrt. Im Top-Duell mit der starken Irin Kelly Mallon musste Anke Klöpper der siebenfachen Turniersiegerin bei schönem, sonnigen Wetter den Vortritt lassen. „Ich bin sehr gut gestartet. Aber danach verließ mich das Glück. Mindestens sieben Würfe waren eigentlich super, liefen in die richtige Richtung und versprangen dann einfach“, sagte Anke Klöpper. Beim Handschlag mit den Iren hörte sie oft das Wort „unlucky“ – unglücklich. Damit kämpft die ostfriesische Ausnahmewerferin weiter um ihren großen Traum von der Krone des Boßelsports.

Während hierzulande ab dem nächsten Wochenende wieder die Gummi- und Holzkugeln bei Punktspielen über die Straßen rollen, ist das spezielle Werfen mit der kleineren und schwereren Eisenkugel die Leib- und Magendisziplin der irischen „Bowlplayer“, die sie von Kindesbeinen an mit anfangs leichteren Stahlkugeln erlernen. Sie kennen daher alle Tricks und Kniffe. Sind das direkte Duell Mann gegen Mann und Frau gegen Frau gewohnt und halten dabei dem Druck stand, dass bei den stets wettfreudigen Iren auch hohe Summen im Spiel sind. Und die absoluten Spezialisten wissen um raue, löchrige, kurvenreiche Strecken, auf denen sie mit Kraft und Präzision Herausforderungen meistern. Da wird über die knappsten Kurven gar „geflüchtet“, also durch die Luft geworfen, damit die Eisenkugel hinter dem Knick aufsetzen kann. Zum Erfolgsrezept eines „King“ oder einer „Queen“ der Straßen gehört zu guter Letzt eine besondere Prise – das nötige Quäntchen Glück auf dem tückischen Asphalt.

Schon beim Training an den beiden Tagen zuvor wunderte sich das FKV-Aufgebot mit dem Südarler Fabian Schiffmann aus dem Verbandsvorstand über zusätzlich aufgetragenen Rollsplitt und tiefe Löcher. Einige Male schon hat die Straße in Ballincurrig Anke Klöpper nach monatelangem, intensiven Training einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Der Freitag war wieder so ein Tag.

Nach gelungenem Start musste Anke Klöpper wiederholt völlig unverständliche Rückschläge hinnehmen, weil die Kugel plötzlich vom eingeschlagenen Kurs abwich. „Die Kugeln waren super gesetzt, versprangen dann aber einfach nach rechts oder links, wofür es gar keine Erklärung gab.“ Die Südarlerin gratulierte Kelly Mallon zu einer fehlerfreien Leistung: „Das war wirklich stark. Aber ihre Kugeln liefen auch wirklich dort, wo sie sollten.“ So geriet Anke Klöpper früh in Rückstand. Ein Konter wollte nicht mehr gelingen. Am Ende führte die Irin klar mit 3 Wurf. Die Südarlerin haderte: „Das Glück war nicht auf meiner Seite. Das war sehr ärgerlich. Uns fehlen die Worte, weil es fast die Hälfte der Würfe betraf.“ Im Finale am Sonntag trifft Mallon auf Titelverteidigerin Silke Tulk. bup

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