Auch nächstes Jahr, soll das Schloss Dornum jedes Wochenende der Saison öffnen
Bisher war es für die Gemeinde Dornum schwierig, durchgehend Zugang zum Schloss zu ermöglichen. Dank der ehrenamtlichen Schlossöffner hat sich das in diesem Jahr geändert.
Lesedauer: ca. 3min 10secDornum Seit diesem Jahr sorgen fünf ehrenamtliche Schlossöffner dafür, dass das Wasserschloss in der Herrlichkeit Dornum den Besuchern offen steht. Und das an jedem Feiertag und auch an den Wochenenden. Hierfür hat sich Dornums Bürgermeister Uwe Trännapp bei Tee und Kuchen für ihr Engagement bedankt. Denn in den Vorjahren sei es immer nur sporadisch möglich gewesen, das Schloss für die Außenwelt zu öffnen, so Trännapp.
11000 Besucher im Schloss
Die Schlossöffner, welche allesamt im Bürgerverein Herrlichkeit Dornum organisiert sind, zeigen sich sehr zufrieden mit der Saison 2024. Dass sich am Ende allerdings über 11000 Besucher das Schloss anschauen, haben sie selbst nicht erwartet. Allein bis Ostern kamen rund 1000 Gäste, um einen Blick hinter die Schlossmauern zu werfen. Zu Beginn der Saison sind sie von maximal 5000 Besuchern ausgegangen.
Besonders erfreut seien die Ehrenamtler Ruth Heckmann, Angela Janssen, Christa Pruys, Ilka und Mario Kortner darüber, wie vielfältig die Besuchergruppen sind: Darunter befinden sich viele ehemalige Schüler der Realschule, die sich auf dem Schlossgelände befindet, Ostfriesen von der gesamten Halbinsel und auch Touristen. „Mit welchen erstaunten Augen die Räume betrachtet werden, erfreut mich jedes Mal aufs Neue“, so die Schlossöffnerin Ruth Heckmann. Einige berichten davon, dass sie bereits seit 15 Jahren nach Dornum kommen und erstmals die Gelegenheit hatten, sich das Gebäude anzusehen. „In Ostfriesland gibt es nicht nur Schafe, Deiche und Wasser – sondern auch Kultur“, wirft Ilka Kortner ein.
Immer neues Wissen
Die fünf Schlossöffner sind ohne viele Erwartungen in ihr Ehrenamt gestartet. Denn ursprünglich sollte nur jemand als Ansprechpartner und „zum Aufpassen“ vor Ort sein. „Erklären“ war ursprünglich nicht geplant, so Christa Pruys. Mit der Zeit haben sie sich aber so für das Schloss und dessen Geschichte begeistert, dass sie den Besuchern allerlei erzählen können – besonders wenn es um die Geschichte der Gemälde und Räume geht. Denn die Besucher haben viele Fragen und die Schlossöffner wollen gern antworten, auch wenn das nicht immer sofort klappt. „Von einigen Fragen wird man auch überrascht“, so Kortner. Denn wie funktionieren Ebbe und Flut und Fragen zum Küstenschutz hatte sie nicht erwartet, beantworten zu müssen. „Dann geht man selbst mit vielen Fragen nach Hause und sucht die passenden Antworten.“
Anekdoten der Arbeit
In Erinnerung ist hier Mario Kortner eine Reisegruppe geblieben: „Die standen plötzlich mit ihrem Bus vor der Tür und der Guide von der Touristik war erkrankt“, trotzdem haben sie eine gute Tour hinbekommen.
Diese und weitere Anekdoten ihrer Arbeit sind es, die für viel Abwechslung sorgen. So habe Ilka Kortner eine der Besucherinnen davor gewarnt, nicht zu lange das imposante Deckengemälde im Rittersaal anzuschauen, denn es handele sich dabei um eine Göttin der Fruchtbarkeit. Daraufhin zog die Besucherin ihren Mantel ein Stück zur Seite, sodass sich ihre Schwangerschaft klarer unter der Kleidung abzeichnete, mit den Worten „zu spät“.
Um zu zeigen, dass ihre ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde gesehen wird, hat sich Bürgermeister Trännapp im Namen von Rat und Verwaltung bei den Ehrenamtlern bedankt und hofft, dass diese mit demselben Elan ihre Arbeit im kommenden Jahr weiterführen. „Bisher haben immer so viele Menschen vor dem Tor des Schlosses gestanden und konnten nicht hinein. Es ist gut, dass sich das mit eurer Hilfe jetzt ändert.“ Denn der Wunsch, dass das Schloss zugänglicher wird, habe es schon lange in der Gemeinde gegeben, es konnte aber nur sporadisch umgesetzt werden.
Eintritt wird nicht für das Schloss verlangt. Es können aber Spenden abgegeben werden, die dann für kulturelle Zwecke und die Realschule verwendet werden. So ist ein Teil der Bibliothek in der Realschule mitfinanziert worden.
Worüber sich die Schlossöffner freuen würden, ist ein wenig Verstärkung. Zwei neue Mitglieder haben sich bereits für das kommende Jahr gemeldet. Aus ihrer Sicht sei es gut für den Ortskern, wenn das Schloss an möglichst vielen Wochenenden geöffnet haben kann. Denn so kommen auch mehr Menschen in den historischen Ortskern von Dornum. Diese schauen sich dann auch weitere Sehenswürdigkeiten an, wie die Kirche, welche ebenfalls Verstärkung bei den Türöffnern sucht, oder die Synagoge.
Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse k.begitt@yahoo.de melden.