Aurich bei PV-Anlagen auf einem guten Weg
Kreis-Gebäude werden mit Solarmodulen ausgestattet Balkonkraftwerke werden nicht gefördert
Lesedauer: ca. 2min 19secDer Landkreis Aurich kommt mit der Montage von Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden voran. In einem ersten Bauabschnitt ist inzwischen damit begonnen worden, auf sechs Objekten Anlagen zu installieren. Schon in wenigen Wochen sollen die ersten ans Netz gehen.
Politischer Auftrag
wird umgesetzt
Thorsten Schoolmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Landkreis Aurich GmbH, stellte die Fortschritte am Dienstag in Aurich den Mitgliedern des Kreisumweltausschusses vor. Politischer Auftrag sei gewesen, alle Kreisliegenschaften auf ihre PV-Tauglichkeit hin zu überprüfen. In einem ersten Bauabschnitt würden nun Anlagen auf sechs Dachflächen installiert: Konkret bekommen die Förderschulen Moordorf und Aurich, das Kreishaus in Aurich, die BBS Aurich sowie der Rettungsdienst Aurich und die Rettungswache auf Juist PV-Module aufs Dach. In einem zweiten Bauabschnitt werden dann der Integrationsstützpunkt Utlandshörn, Kita und Soziales Kaufhaus in Norden-Tidofeld sowie Dachflächen auf vier Gebäuden der Kreisvolkshochschule in Aurich folgen. Die Planungen dafür sind angelaufen. Wie Schoolmann sagte, ist die Investition vielversprechend: Fast eine Million Euro werden im ersten und zweiten Bauabschnitt insgesamt ausgegeben. In 20 Jahren werde man dann einen Erlös von rund 2,5 Millionen Euro ausweisen können. Wenn alle Systeme am Netz sind, wird der jährliche CO²-Ausstoss erheblich reduziert. Der erzeugte Strom wird in den täglichen Bedarf der mit PV-Anlagen ausgestatteten Gebäude fließen. Anfallende Überschüsse werden ins Netz eingespeist.
Schoolmann stellte im Ausschuss die Leistungsfähigkeit der einzelnen Anlagen vor. Demnach werde man allein in Norden-Tidofeld 352 Tonnen CO²-Emissionen vermeiden. Die Anlage werde etwa 96000 Euro kosten und sich in zwölf Jahren amortisiert haben. In Utlandshörn liegen die Investitionskosten bei knapp 150000 Euro. Amortisieren wird sich die Anlage in 13 Jahren, 530 Tonnen CO² werden vermieden. Schoolmann: „Wir sind auf einem guten Weg. Teilweise hätten wir uns gewünscht, schon etwas weiter zu sein. So aber können wir sicher sein, dass alles passt.“
Kreistagsabgeordneter Johannes Kleen regte an, für den PV-Ausbau auch Flächen auf der Mülldeponie in Großefehn ins Auge zu fassen. „Das wäre für uns ein ganz großer Wurf“, so der SPD-Politiker aus Wiesmoor.
Durchgefallen ist hingegen der Antrag der Grünen, die Installation von privaten Balkonkraftwerken zu fördern. 80000 Euro sollten dafür im Haushalt bereitgestellt werden. Bodo Bargmann aus Aurich, CDU, hielt den Antrag für überflüssig. Die Akzeptanz für Balkonkraftwerke sei inzwischen bereits groß, da müsse man mit einer Förderung keine zusätzlichen Anreize schaffen. Zudem sei der Erwerb entsprechender Anlagen bereits von der Mehrwertsteuer befreit. Die SPD schloss sich diesem Urteil an. Und so stimmte schließlich nur Olaf Wittmer-Kruse (Grüne, aus der Krummhörn) für den Antrag seiner Fraktion.