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31. März 2025, 15:17 Uhr

Bau von Emder Großschiffsliegeplatz soll im Sommer starten

Die Ems leidet unter einem Schlickproblem, die Steuerung des Sperrwerks nach den Gezeiten könnte dem Fluss helfen. Doch das hat Folgen für die Wasserstände im Emder Hafen.

Lesedauer: ca. 2min 10sec
Blick auf die Liegeplätze im Emder Außenhafen. Sie sollen ergänzt werden.

Blick auf die Liegeplätze im Emder Außenhafen. Sie sollen ergänzt werden. © Lars Penning/dpa

Emden Im Emder Außenhafen steht ein Großprojekt an: Der Bau des lange geplanten, neuen Liegeplatzes für Großschiffe soll voraussichtlich im Sommer starten. „Damit wollen wir noch in der ersten Jahreshälfte beginnen“, sagte Holger Banik, Geschäftsführer der landeseigenen Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts). Noch stehe allerdings eine Genehmigung aus. Fertig sein soll der Liegeplatz Ende 2027.

Hintergrund des Vorhabens ist neben der Wettbewerbsfähigkeit des Hafens die geplante sogenannte Tidesteuerung der Ems mithilfe des Emssperrwerks bei Gandersum. Damit soll die Ökologie des Flusses verbessert werden, der seit Jahrzehnten unter den Folgen von wachsenden Schlickmassen leidet. Naturschützer sehen als Hauptursache die Ausbaggerungen des Flusses.

Teil des Masterplan Ems

„Der Großschiffsliegeplatz und die Tidesteuerung sind zwei Themen, die zusammengehören“, sagt Banik. „Wir wollen die Möglichkeit schaffen, dass die Tidesteuerung umgesetzt werden kann, damit der Masterplan Ems auch funktioniert.“ Im Masterplan Ems ist ein Maßnahmen-Bündel vorgesehen, etwa um flusstypische Lebensräume wieder herzustellen und um die Wasserqualität zu verbessern – die Tidesteuerung ist ein Baustein darin.

Liegeplätze verlieren Tiefgang

Absehbar ist bereits, dass durch die geplante Tidesteuerung die vier bestehenden Liegeplätze im Emder Außenhafen bei Niedrigwasser etwa 40 Zentimeter Wassertiefe verlieren. Auto- und Militärtransporter sowie Frachter etwa für Zellulose können dann nicht mehr wie bislang voll abgeladen werden. Deshalb soll eine neue Kaje entstehen, die auf die Tidesteuerung angepasst ist.

Dieser neue Großschiffsliegeplatz soll in die rund 330 Meter lange Lücke zwischen dem Emspier und dem Emskai gebaut werden. NPorts rechnet mit Kosten von bis zu 70 Millionen Euro. Der Emder NPorts-Niederlassungsleiter Aiko Hollander sagte: „Wenn der Großschiffsliegeplatz fertig ist, kann mit der Tidesteuerung begonnen werden.“

Seeschleuse wird weiter modernisiert

Der Emder Hafen ist nach NPorts-Angaben gemessen an der Fläche der größte Hafen Niedersachsens. Er besteht aus dem Außenhafen und dem Binnenhafen – beide sind durch die Große Seeschleuse miteinander verbunden.

Dort läuft noch ein weiteres Bauprojekt: Die Sanierung der Seeschleuse erfolgt seit vergangenem Jahr im laufenden Betrieb und soll rund zehn Jahre dauern. In mehreren Schritten soll die Schleuse saniert, Maschinen und Elektrotechnik modernisiert und der Hochwasserschutz nachgerüstet werden. Acht Teilaufträge im Volumen von rund 40 Millionen Euro sind laut NPorts bereits vergeben. Die Gesamtkosten für die Sanierung sollen sich auf mindestens 100 Millionen Euro belaufen.

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