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16. September 2023, 09:00 Uhr

Betriebsaufnahme der neuen Autofähre verzögert sich

Neue Inselreederei wartet auf die Übergabe des ersten Neubaus

Lesedauer: ca. 2min 21sec
Liegt in Groningen in der Werft und soll spätestens Anfang kommenden Jahres in See stechen: die neue Autofähre der Reederei Meine Fähre. Foto: privat

Liegt in Groningen in der Werft und soll spätestens Anfang kommenden Jahres in See stechen: die neue Autofähre der Reederei Meine Fähre. Foto: privat ©

Norden Vor gut elf Monaten machte eine Stellenanzeige für einen Kapitän sowie weitere Positionen auf einem Fährschiff auf die neu gegründete Reederei Meine Fähre GmbH aufmerksam. Nach damaliger Recherche hatten insgesamt zehn Gesellschafter das Unternehmen mit Sitz auf Norderney gegründet, insbesondere um sich von der Fährzeiten der AG Reederei Norden-Frisia unabhängig zu machen und um neue Kapazitäten für Pendler zu schaffen. Doch das selbst gesteckte Ziel einer Betriebsaufnahme in diesem Sommer wurde nicht erreicht.

Warum, das erklärt Geschäftsführer Frank Voß auf KURIER-Anfrage. Demnach lag es zuletzt an der Werft in Groningen, die im August in Betriebsferien ging. Des Weiteren werde mit der neuen Autofähre eine Art Prototyp gebaut, der speziell für die Anforderungen im Wattenmeer und die vor Ort gegebenen Rampen entwickelt wurde. Denn im Gegensatz zur Frisia wird die neue Fähre an den Ablaufbahnen in Norddeich und Norderney anlegen, wo bislang kleine Sportboote zu Wasser gelassen werden und die Entsorgungsreederei ihre Container auflädt und löscht. „Die Herstellung der Rampen ist sehr komplex, weil diese viel länger als üblich seien“, sagt Voß. Man orientiere sich dabei an Flussfähren, die über eine ähnliche Ausstattung verfügen und ebenso an Ablaufbahnen anlegen.

Angetrieben wird das Schiff über Festpropeller, wobei als Kraftstoff Diesel zum Einsatz kommt. Das sei im Moment alternativlos, sagt Voß, denn weder in Norddeich, noch auf Norderney gibt es derzeit eine Ladeinfrastruktur für einen Batterieantrieb. Zudem würden Batterien das Eigengewicht des Schiffs erhöhen und den Tiefgang vergrößern, was im Wattenmeer zu Problemen führen kann. Allerdings werden Motor und Abgastechnik nach neuesten Erkenntnissen installiert, um die Schadstoffbelastung und den Verbrauch so gering wie möglich zu halten.

Weil die Autofähre zukünftig im hochsensiblen Wattenmeer unterwegs sein wird, werden weitere Schutzmaßnahmen getroffen, um eine eventuelle Verschmutzung zu verhindern. So kommt eine spezielle Gummidichtung an der Welle des Propellers zum Einsatz, die einen ungewollten Ölaustritt verhindern soll.

Auch wenn die Arbeiten derzeit auf Hochtouren laufen – als Fähre ist das Schiff bereits erkennbar. Die Kasko ist fertig, der Innenausbau läuft. Ebenso wuseln zahlreiche Techniker durch den Neubau, um kilometerlang verlegte Kabel anzuschließen und die Inbetriebnahme der technischen Komponenten vorzubereiten. Nicht zu vergessen die farbliche Gestaltung der Fähre. „Wir wollen ein gutes und sicheres Schiff bauen und das braucht seine Zeit“, sagt der Geschäftsführer. Auf die Frage, wann es denn endlich losgehen soll mit dem Fährbetrieb, druckst Voß erst etwas rum, äußert dann aber seinen Wunsch „im November – wenn denn alles klappt“. Und wenn nicht, dann werde man eben erst Anfang des neuen Jahres starten, erklärt der Unternehmer.

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