Boßler wollen ihre starke Saison krönen
Bei den Verbandseinzelmeisterschaften am Wochenende in Werdum und Neuharlingersiel sind die starken Ostfriesen heiß auf die Revanche.
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Großes Saisonfinale im Kreisverband Esens. In Werdum und Neuharlingersiel werden am Sonnabend und Sonntag die höchsten nationalen Boßeleinzeltitel vergeben. Foto: Ute Bruns © Bruns ubr
Werdum Hochbetrieb hat bei den beiden Landesverbänden Ostfriesland und Oldenburg geherrscht, als sie ihre jeweiligen Landeseinzelmeister in 46 Altersklassen (weiblich/männlich) ermittelten. Im Landesverband Oldenburg mischten 728 und in Ostfriesland 699 Boßler mit. Dazu kamen natürlich noch die Schreiber und Bahnweiser sowie zahlreiche Zuschauer. Eine Woche später werden nun zum Abschluss der Saison 2022/23 die Titelträger des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) mit der Holz-, Gummi- und Eisenkugel gesucht. Am Sonnabend und Sonntag geht es auf den drei bekannten Strecken in Werdum und Neuharlingersiel im Kreisverband Esens um die höchste zu vergebene Krone.
Nach Rosenberg im Kreis Waterkant in der Vorsaison ist nun wieder der Landesverband Ostfriesland als Gastgeber an der Reihe. Die Ostfriesen genießen entsprechend einen Heimvorteil, haben ihre Starter doch schon bei den Medaillengewinnen im Ringen um die ostfriesischen Podestplätze eindrucksvoll gezeigt, dass sie auf den Meisterschaftsstrecken gut zurechtkommen.
Aus den beiden Landesverbänden starten jeweils die Medaillengewinner. In der F-Jugend gibt es nur Boßler mit Holzkugel und hier treten die ersten sechs gegeneinander an. So kommen insgesamt 288 Friesensportler zusammen. Die Strecken Buttforder Straße und Werdumer Altendeich sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Die Hauptklassen Männer I und Frauen I werfen auf der Strecke für die EM im kommenden Jahr. Der Abwurf erfolgt am Werdumer Altendeich 9. Es ist eine anspruchsvolle Strecke. Beim Auftakt geht es darum, die lang gezogene S-Kurve gut zu meistern. Darauf folgt ein gerades Stück. Das ist zur Mitte hin steil und birgt die Herausforderung des Daumen-Werfens. Die Bestleistungen der Frauen lagen im Bereich an die 1500 Meter. Die Boßlerin des Jahres, Anke Klöpper aus Südarle, warf die Eisenkugel mit zehn Wurf 1499 m weit. Bei den Männern sorgte Jann Behrends aus Buttforde mit 1949 m mit der Gummikugel für ein Ausrufezeichen. Hier boßeln auch die A- und B-Jugendlichen.
In der Höhe Werdumer Altendeich 13 bringen sich auf einer kleinen Nebenstrecke die E- und F-Jugendlichen ein. In Buttforde, Abwurf Buttforder Straße 3, sind die anderen Altersklassen gefordert. Das ist eine Kraftstrecke. Der Abwurf erfolgt beim Vereinsheim etwa 150 Meter vor der langen Kurve. Dabei ist ein Start von bis zu 400 Metern möglich. Geworfen wird fast alles über die Daumenseite. Ab etwa 1450 Meter geht es über die Fingerseite. Das Trio der Medaillengewinner bei den Männern II knackte die 2000-Meter-Marke. Erfahrene, seit Jahren erfolgreiche Boßler gewannen Gold: Harm Henkel (Pfalzdorf, Männer IV) legte mit der Gummikugel 1928 m vor. Bei den Männern III beeindruckte Frido Walter (Pfalzdorf) mit der Holzkugel mit 1905 m. Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld, Frauen II) schraubte die Siegesweite mit der Gummikugel auf 1794 m hoch. Angela Koskoswski („Noord“ Norden, Frauen IV) warf die Holzkugel mit 1477 m weiter als die Altersklassen III und II.
Die Veranstaltung am Sonnabend steht in der Zeit von 9.30 bis 17.30 Uhr an mit den Siegerehrungen in Buttforde. Am Sonntag planen die Ausrichter mit einem Zeitfenster von 10 bis 16 Uhr. Die Siegerehrungen erfolgen dabei in Werdumer Altendeich 9 auf dem Hof Hinrichs.
Ostfriesland setzt auf den Heimvorteil und will die überraschende Länderwertung der Vorsaison kippen. Damals führten die Oldenburger (24 Gold/18 Silber/25 Bronze) völlig unerwartet den Medaillenspiegel vor Ostfriesland (22/28/21) an. Man wusste gar nicht, wann das vorher schon einmal geschehen war. wbö