Dramatische Übung: Brand im Ostfriesischen Teemuseum
Freiwillige Feuerwehr Norden probt den Ernstfall – erst retten die Einsatzkräfte Menschenleben und danach verschiedene Ausstellungsobjekte-
Lesedauer: ca. 2min 10secNorden Es ist Dienstagabend, 19.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt treffen sich die Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Norden regelmäßig zum Dienstabend – und zum Durchspielen verschiedener Einsatzsituationen. So auch in dieser Woche, doch das Übungsgelände war diesmal nicht das Hilfeleistungszentrum, sondern das Alte Rathaus der Stadt am Markt. Dort ist das Ostfriesische Teemuseum beheimatet. Sollte es hier zu einem Feuer kommen, stünden zwar wie immer die Menschenleben an erster Stelle der Rettungskette, aber auch die ausgestellten Objekte gehören zu den Dingen, die nicht den Flammen zum Opfer fallen sollen.
Grund genug, den Dienstag für eine Übung unmittelbar am und im Alten Rathaus zu nutzen. Das Einsatzszenario war dabei nicht nur für die Rettungskräfte ein Novum, auch für die Mitarbeitenden des Teemuseums war diese Übung eine Premiere. Und für zwei der Mitarbeitenden fing die Übung ganz unterschiedlich an. Im Obergeschoss wurde eine vermisste Person nahe des Feuers simuliert, im Keller wiederum versteckte sich eine Mitarbeiterin mit gesicherten Ausstellungsobjekten. Beide wurden parallel zur Brandbekämpfung recht zügig gefunden und ins Freie gebracht.
Nach dem offiziellen „Feuer aus“ war es Aufgabe der Rettungskräfte, einige zuvor ausgewählte Objekte aus dem Gebäude zu sichern – nachdem sie von weiteren Mitarbeitenden im Foyer des Museums sicher für den Transport und die Aufbewahrung im Logistikfahrzeug der Feuerwehr verpackt wurden. „Von einer kleinen Porzellanschale bis zur Standuhr war alles dabei. Das war für unsere Einsatzkräfte eine besondere Situation“, erklärt Uwe Bents, der verantwortliche Zugführer. Ähnlich gelagert war bislang nur die große Frühjahrsübung im April dieses Jahres in der Ludgerikirche.
Die Premiere im Ostfriesischen Teemuseum konnte unterm Strich als erfolgreich bezeichnet werden, so Bents weiter. Die rund 25 Einsatzkräfte sind organisiert und ohne Hektik vorgegangen, haben die gestellten Aufgaben professionell wie bei einem echten Einsatz gelöst. Auch wichtig: Kein Objekt kam zu Schaden. „Nach meiner Sicht ist alles gut gelaufen“, sagt Uwe Bents. Sogar das Wetter habe mitgespielt. Der einsetzende Regen hat die Notwendigkeit eines sicheren Transportschutzes für die geretteten Ausstellungsobjekte unterstrichen. Und auch vom Teemuseum kommt ein positives Fazit. „Das war eine realitätsnahe Übung, auch wenn das Warten im Keller auf die Rettung eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat“, sagt Andrea Siebert vom Teemuseum.