Brookmerland: Ansturm auf Gewerbeflächen
Bereits 65 Firmen haben sich um Grundstücke in der Hansestraße in Upgant-Schott beworben. Noch ist die Bewerbungsfrist offen.
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Upgant-Schott Das Brookmerland boomt – zumindest, wenn man die große Nachfrage nach Gewerbegrundstücken als Maßstab ansetzt. 65 Firmen haben sich bei der Samtgemeindeverwaltung mittlerweile gemeldet, weil sie sich im Gewerbegebiet Hansestraße in Upgant-Schott niederlassen wollen. Dieses soll nämlich erweitert werden. In absehbarer Zeit plant die Verwaltung den Start der Arbeiten vor Ort.
„Aktuell haben die Landwirte noch einmal ausgesät. Das war auch so abgesprochen. Im Herbst können wir dann auf die Flächen drauf“, sagt Bauamtsleiter Jochen Behrends. Angegangen werden muss auf dem 3,3 Hektar großen Erweiterungsareal vor allem die Entwässerung – ein Graben muss umgelegt werden. „Ein Gewässer zweiter Ordnung umzulegen ist dann auch nicht mal eben gemacht“, so Behrends weiter. Mitte 2024 sollen die Bagger der ansiedlungswilligen Betriebe rollen, um die künftigen Firmsitze aus dem Boden zu stampfen.
Welche Firmen sich genau in der Hansestraße ansiedeln, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. „Das muss die Politik entscheiden“, so Behrends. „Wir ziehen für das Verfahren aber unsere Leitlinien für die Vergabe von Gewerbegrundstücken mit heran“, ergänzt der stellvertretende Kämmerer der Samtgemeinde, Luca Zuther. So spielt für die Grundstücksvergabe unter anderem eine Rolle, wie innovativ die Firma aufgestellt ist, wie ökologisch das künftige Gebäude geplant ist und wie viele Arbeitsplätze durch eine Ansiedlung in der Hansestraße entweder in der Samtgemeinde gehalten oder gar geschaffen werden. „Das ist für uns besonders wichtig. Auch natürlich hinsichtlich des Fachkräftemangels. Da spielen dann auch die geplanten Ausbildungsplätze eine Rolle“, sagt Jochen Behrends.

Zwischen der Bahnlinie und der B72 werden sich die Gewerbeflächen sich ausdehnen. ©
Sowohl Kämmerei als auch Bauamt freuen sich über den baldigen Startschuss für die Erschließung des Gewerbeprojekt, welches zu 60 Prozent und zu gleichen Teilen von Bund und Land gefördert wird. 1,25 Millionen Euro wird die Erschließung insgesamt kosten. „Ich denke, dass wird ein rundes Projekt, da wir eine der wenigen Kommunen im Umkreis sind, die Gewerbeflächen ausweisen können“, so Zuther. Man habe zudem einen klaren Standortvorteil gegenüber anderen Kommunen, ergänzt Jochen Behrends. „Das Brookmerland liegt verkehrsgünstig zwischen den Städten Norden, Emden und Aurich. Für viele Firmen ist das gerade sehr attraktiv“, sagt der Bauamtsleiter. „Wir nehmen auch noch Bewerbungen bis zum 31. Mai entgegen“, so Zuther. Firmen finden den auszufüllenden Fragebogen und weitere Unterlagen auf der Homepage der Samtgemeinde.
Auch die Fragen hinsichtlich des Wasserschutzgebiets, in dem das Erweiterungsgebiet der Hansestraße liegt, seien laut Behrends geklärt. „Sollten sich dort Firmen ansiedeln, die mit Gefahrenstoffen arbeiten, dann wird es klare Auflagen geben, die diese zu erfüllen haben“, sagt der Bauamtsleiter.