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8. August 2023, 06:00 Uhr

Buchungen sind auf Vorjahresniveau

In Norddeich und Dornumersiel wird auch bei Regen gezeltet – auf festem Boden

Lesedauer: ca. 2min 27sec
Auch wenn viele Gäste eher kurzfristig anreisen, sind die Platzbetreiber mit den Buchungszahlen zufrieden.

Auch wenn viele Gäste eher kurzfristig anreisen, sind die Platzbetreiber mit den Buchungszahlen zufrieden. © Tebben-Willgrubs teb

Norden Leute, die mit ihren Stiefeln im Schlamm stecken bleiben – diese Bilder aus Wacken gingen zuletzt nahezu täglich durch alle Medien. Sind die Zustände hier an der Küste nach den anhaltenden Regenfällen in den vergangenen Tagen und Wochen auch so dramatisch? Keineswegs, antworten sowohl Lars Tjaden vom Nordsee-Camp in Norddeich als auch die Mitarbeiterin der Tourismus GmbH in Dornum auf Nachfrage zum Campingplatz Dornumersiel.

Insgesamt werde schon weniger gezeltet, „aber Hartnäckige gibt es“, hieß es aus Dornum. Es kämen jetzt eher mehr Wohnmobilisten. Auch sonst schon mal übliche spontane Nachfragen nach einem Zeltplatz gebe es derzeit eher weniger. Da die Wettervorhersage auch für die laufende Woche nicht gerade gut sei, werde nicht mit zusätzlichen Zelt-Gästen gerechnet. Aber trotzdem sei man zufrieden mit der Buchungslage.

Ähnlich sieht es Lars Tjaden vom Nordsee-Camp in Norddeich. Die Buchungszahlen lägen in etwa auf Vorjahresniveau, sagt der Geschäftsführer. Und über einen möglichen Vergleich mit den Zuständen in Wacken kann er nur den Kopf schütteln. „Wir haben eine ganz andere Infrastruktur“, erklärt er und erzählt von befestigten Wegen auf dem Norddeicher Gelände.

Tjaden erinnert sich an starke Regenfälle auch schon in den vergangenen Jahren. Darauf habe man reagiert, hier und da weitere Drainagen gezogen an neuralgischen Stellen, außerdem im letzten Jahr noch alle Rohre gespült, um sie frei zu halten. Entsprechend habe man keine Probleme mit zu viel Wasser auf Gehwegen beziehungsweise Zeltplätzen.

„Es gibt kein Storno wegen des Wetters“, sagt Tjaden, der beobachtet, dass sich insgesamt im Bereich Camping in den letzten Jahren einiges getan hat. Durch das 9 beziehungsweise jetzt 49 Euro-Ticket der Bahn kämen mehr Leute an die Küste, und Urlaub im Zelt sei, da viele wieder mehr in der Natur sein wollten, durchaus angesagt. „Und für alle, die mit Rad und Zelt kommen, haben wir immer einen Platz frei.“

Aber inzwischen, sagt Tjaden, kämen neben Zelturlaubern und Wohnmobilisten/Wohnwagenfreunden auch viele mit Dachzelten auf den Autos, mit entsprechend ausgebauten Kastenwagen und Bullis. Wacken, ergänzt er, sei eine ganz andere Nummer. 80.000 Gäste auf einem Acker, das könne man nicht mit Zelten auf einem Campingplatz vergleichen. Hier habe man Kleiboden, der Wind trockne den Boden schnell wieder aus – und es gäbe nicht solche Massen an Menschen auf engstem Raum.

Viele Gäste buchten mittlerweile sehr kurzfristig, warteten die Wettervorhersagen ab, das sei schon anders als in früheren Jahren. Und 2023, ergänzt der Geschäftsführer, sei ohnehin ein Jahr der Wetterextreme. Der Saisonbeginn, 14 Tage vor Ostern, sei komplett ins Wasser gefallen, aber direkt nach den Feiertagen habe man sehr viele Gäste beherbergt. Das jetzige Auf und Ab in Sachen Wetter nähmen vor allem die Kinder sehr gelassen hin. Die hätten Regenklamotten an und freuten sich über jede Pfütze.

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