Bürgermeisterin möchte Osteels Straßen sicherer machen: Ampel soll versetzt werden
Wer von Osteel (Woldenweg) Richtung Norden fahren möchte, hat es nicht leicht. Ida Bienhoff-Topp möchte die Ampel dort versetzen. Die Landesbehörde sieht darin allerdings (noch) keine Notwendigkeit.
Lesedauer: ca. 2min 23secOsteel Die Bürgermeisterin der Gemeinde Osteel, Ida Bienhoff-Topp, möchte die einzige Ampel im Ort versetzen, um eine angenehmere Ausfahrt von Osteel Richtung Norden zu ermöglichen – doch Johannes Booken von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sieht dies anders.
Bereits seit einigen Jahren gibt es in Osteel den Wunsch, die Ampelanlage an der B72 auf Höhe Moortunweg/Woldeweg zu versetzen. Die beiden Seitenstraßen sollen Teil der Ampelanlage werden. Hauptproblem sei laut Bienhoff-Topp, dass man bei einem starken Verkehrsaufkommen von Osteel aus nicht auf die Bundesstraße abbiegen könne. Bienhoff-Topp behauptet gegenüber dem KURIER, dass die Unfälle – oder Beinaheunfälle – immer weiter ansteigen würden, auch wenn sich dies statistisch nicht belegen lasse.
Ein weiterer Grund für den Wunsch einer Versetzung der Ampel ist der zunehmende Verkehr in Osteel. Durch die vielen Baustellen auf den Bundes- und Landesstraßen seien viele Autofahrer gezwungen, durch Osteel – speziell durch den Woldeweg – zu fahren. Demnach sei es noch wichtiger, die Auffahrt auf die Bundesstraße sicher und einfach mithilfe einer Ampel zu ermöglichen.
Bienhoff-Topp erzählt außerdem, dass sie von älteren Bewohnern der Gemeinde gehört habe, sie würden bis ganz nach Marienhafe fahren, um mit dem Auto sicher Richtung Norden zu gelangen – auch wenn sie am anderen Ende Osteels wohnen.
Sie wünscht sich eine Ampelschaltung, wie sie in Engerhafe bereits vorliegt: Stehen Autos für längere Zeit an den Seitenstraßen und warten, schaltet die Ampel automatisch auf Rot.
Autos wurden bereits 2022 gezählt
Wie Booken dem KURIER gegenüber mitteilt, wurde im Sommer 2022 eine Verkehrszählung durchgeführt. Die mehrtägige Messung des Verkehrs gebe keinen Anlass für eine Versetzung der Ampel: Jeden Tag fahren über 13000 Fahrzeuge an der betroffenen Stelle vorbei. Diese scheinen sich allerdings größtenteils an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten und es bestehe kein erhöhtes Unfallrisiko.
Aufgabe der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sei es, die „Verkehrsleichtigkeit aufrechtzuerhalten“, so Booken. Eine dauerhafte Ampel würde diesen Verkehrsfluss auf der Bundesstraße stören. Sie würde keine Ampel versetzen, nur weil die Auffahrt auf die B 72 manchmal etwas länger dauere, erklärt er.
Er kommt zu dem Fazit, dass es aktuell keine Pläne für Veränderungen gebe. Er ist aber offen dafür, den Verkehr noch einmal zu zählen und auf Grundlage der neuen Ergebnisse eine neue Auswertung durchzuführen.
Bienhoff-Topp möchte außerdem noch eine weitere Veränderung auf der B72 durchsetzen: Aufgrund des Schulverkehrs und der Tatsache, dass die Kinder morgens die Straße zur Bushaltestelle auf Höhe Kirchweg überqueren müssen, fordert sie zwischen Osteel und Marienhafe ein Tempolimit von 70 Kilometer pro Stunde – aktuell sind dort 100 Kilometer pro Stunde erlaubt.
So würden die Kinder einen etwas sicheren Schulweg haben.